Kreis Pinneberg. Kasseler Modell kommt auf den Prüfstand. Im Kreis Pinneberg sind mindestens sechs Bauten nach diesem Standard errichtet worden. Was das bedeutet.

Wie viel Asbest steckt in den Schulen des Kreise, belastet dort womöglich die Luft und gefährdet dadurch die Gesundheit von Schülern wie Lehrern? Das herauszufinden hat sich nun das Innenministerium als oberste Bauaufsichtsbehörde in Schleswig-Holstein auf die Fahnen geschrieben. Deshalb bekommen die Schulträger landauf, landab nun Post aus Kiel. Inhalt: die Empfehlung, Schulgebäude eines bestimmten Typus’ zu überprüfen, und ein paar Hinweise, wie das am besten funktioniert.

Betroffen sind vor allem die von Ende der 60er- bis Anfang der 80er-Jahre nach dem sogenannten Kasseler Modell gebauten Schulen – Häuser, bei deren Bau dereinst vor allem eines zählte, nämlich Geschwindigkeit. Sie sind nach einem Baukastensystem zusammengesetzt. Die Wandelemente bestehen aus zwei Asbestzementplatten, die beidseitig auf einen Styroporkern geklebt sind und in einer Aluminiumkonstruktion ähnlich wie in einem Fensterrahmen gehalten werden. Im Schulzentrum Reinbek (Kreis Stormarn), das Mitte der 70er-Jahre nach diesem Verfahren gebaut worden war, wurden im Herbst vergangenen Jahres Asbestfasern in der Raumluft nachgewiesen. Das führte am 4. Dezember zur Schließung der Schule.