Kreis Pinneberg. Die Verwaltung hat eine Social-Media-Kampagne gegen den Fachkräftemangel gestartet. 27 Stellen im Kreisjugendamt sind aktuell vakant.

Die Sozial- und Jugendhilfeträger im Kreis Pinneberg schlagen Alarm: Gut 30 Personalstellen sind zurzeit nicht besetzt. Auch im Kreisjugendamt sind nach Angaben seines Leiters Christoph Helms zurzeit 27 Stellen vakant. Die Aufgabe des Kreises, insbesondere den Jugend- und Familienschutz sicherzustellen, sei angesichts des akuten Fachkräftemangels und einer Fluktuation von jährlich 27 Prozent unter seinen 67 Mitarbeitern gefährdet, warnt der oberste Jugendschützer im Kreis Pinneberg. Wie wichtig die Arbeit ist, hat gerade der Fall eines Abc-Schützen verdeutlicht, der einen Polizeieinsatz in einer Schule ausgelöst hat (wir berichteten).

Um das Problem, nicht mehr genug Fachkräfte zu finden, gemeinsam zu lösen, haben sich jetzt die Kreisverwaltung und 15 freie Jugend- und Sozialhilfeträger zusammengetan, um eine wohl bundesweit einmalige Kampagne zu starten. Zusammen haben sie jetzt eine Werbeaktion in den sozialen Medien (Facebook und Instagram) ins Leben gerufen, mit der sie bundesweit gemeinsam um ausgebildete Sozialpädagogen, Erzieher und sozialpädagogische Assistenten werben. „Wir machen das gemeinsam, weil es uns alle gleichermaßen betrifft und weil es keinem weiterhilft, wenn wir uns gegenseitig Fachkräfte abjagen“, begründet Kreisjugendamtsleiter Helms diesen Schulterschluss. „Es ist ohnehin bekannt, dass hier jeder freie Träger offene Stellen hat“, ergänzt Eckbert Jänisch, der sich mit seinem Team der „Perspektive“ um Kinder kümmert, deren Wohl zu Hause in ihren Familien gefährdet ist, wo sie Gewalt ausgesetzt sind und zu verwahrlosen drohen.