Rellingen. Die einen wollen sich erholen, die anderen wollen Neuansiedlungen: Die Frage, wie Rellingen sich künftig entwickeln soll, ist ein Zankapfel.

Alles scheint wunderbar im schuldenfreien Rellingen: Gewerbesteuern füllen das Säckel, die Geschäfte laufen gut bei geringem Leerstand, es gibt genug Parkplätze, wenig Kriminalität, die Einwohner sind gut betucht und soziale Konflikte selten. Doch ist wirklich alles so positiv? Wie hat sich die jahrzehntelange absolute Mehrheit der CDU ausgewirkt? Wie viel Initiative kommt noch von Grünen und SPD, die in der Gemeindevertretung gemeinsam eine Stimme weniger haben als die CDU? Und wo soll der Ort in 20, 30 Jahren stehen? Ein Stimmungsbericht.

Seit Kurzem weht der Wind in Rellingen ungewohnt kräftig von vorn: Bürger gehen auf die Barrikaden, weil sie die Verkehrsflut am Baumschulenweg nicht mehr aushalten, zu Hunderten kommen sie ins Rathaus, um sich über das geplante Gewerbegebiet Kellerstraße zu informieren und zu echauffieren. Über Gewerbeansiedlung und die Zukunft des Ortszentrums macht sich Bürgermeister Marc Trampe bereits länger Gedanken. Und der Rellinger Unternehmer Thomas Pötzsch arbeitet konkrete Konzepte aus, während sich die Parteien mit Ideen eher zurückhalten.