Kreis Pinneberg. 53-Jährige kündigt an, sich als Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes zu bewerben. Wechsel könnte zum 1. Januar 2021 erfolgen.

Das war eine faustdicke Überraschung für die Kreispolitiker: Landrat Oliver Stolz (53) hat auf der jüngsten Hauptausschusssitzung des Kreistages angekündigt, dass er sich auf den Chefposten des Sparkassen- und Giroverbandes, dem Dachverband der elf Sparkassen in Schleswig-Holstein, bewerben wird. Sollte Stolz vom Verband am 20. September gewählt werden, müsste sich der Kreis Pinneberg bis zum 1. Januar 2021 einen neuen Kreisverwaltungschef suchen. Denn dann endet die zweite Amtszeit des derzeitigen Giroverbands-Präsidenten Reinhard Boll (62), der angekündigt habe, nicht für eine dritte Amtszeit zu kandidieren, wie Verbandssprecher Kilian Lembke auf Nachfrage sagt.

Schon Boll kam aus dem Kreis Pinneberg. Er war Vorstandschef der Sparkasse Elmshorn, bevor er Verbandsvorstand wurde – und bei seinem Amtsantritt genauso alt wie Stolz heute. Ob der der einzige Bewerber um das höchste und gut dotierte Sparkassenamt im Land sein wird, steht noch nicht fest. Die Bewerbungsfrist läuft erst in der heutigen Freitagnacht ab. Aber es dürfte davon auszugehen sein, dass Stolz im Verband eine große Fürsprache genießt und er von Verbandsseite für diese Kandidatur ausgewählt wurde – allein schon um einen lückenlosen Übergang zu gewähren, wie ein Sprecher sagte. Boll musste sich bei seiner Wahl im Jahr 2010, im selben Jahr, als Rellingens Bürgermeister Stolz zum Landrat gewählt wurde, dem Gegenkandidaten Reinhard Sager stellen, der damals Landrat des Kreises Ostholstein war.