Hetlingen. Bürgermeister aus zehn Marschgemeinden unterschreiben Resolution gegen Leitungsbau. Vorwurf: Netzbetreiber prüft beste Variante nicht.

In der Unterelberegion wächst der Widerstand gegen den Bau einer XXL-Gastrasse von Brunsbüttel nach Hetlingen. Mit einer Resolution machen die Bürgermeister der zehn betroffenen Gemeinden aus dem Kreis Pinneberg Front gegen das Projekt der Gasunie Deutschland. „Es reicht! Unsere kleinen Gemeinde sind genug belastet“, sagt der Hetlinger Bürgermeister Michael Rahn (FW), und sein Kollegen aus Neuendeich, Reinhard Pliquet (SPD), sieht das auch so. Aus den Diskussionen in den Dörfern wissen sie, dass die große Mehrheit der Bürger ihre Meinung teilt.

Denn in Hetlingen stehen die beiden europaweit größten Strommasten. Die Leitungen von und zu den Riesenmasten durch die Marsch werden derzeit noch einmal aufgerüstet, um mehr Windstrom aus dem Norden in den Süden transportieren zu können. In Hetlingen arbeitet das größte Klärwerk Schleswig-Holsteins. Zudem ziehen sich zahlreiche Abwasserleitungen durch die Marschdörfer. Außerdem sind die Elbgemeinden noch als Alternativroute für die XXL-Stromleitung SuedLink im Gespräch. In Hetlingen würde die XXL-Gastrasse an eine bereits bestehende Gasunie-Trasse angeschlossen werden. Durch Neuendeich würde sich der mit Abstand längste Teil der Leitung ziehen. Zudem sind die Gemeinden Raa-Besenbek, Seester, Seestermühe, Groß Nordende, Moorrege, Haselau, Haseldorf und Heist betroffen.