Helgoland. Gelber Rauch über Helgoland: Ein größerer Einsatz im Hafen der Insel hat am Sonnabend und Sonntag die Gefahrguteinheit der Pinneberger Feuerwehr sowie die Inselfeuerwehr beschäftigt. Bei Bauarbeiten, bei denen Dalben in den Meeresboden gebohrt werden, war plötzlich gelber Rauch aus einem Hafenbecken gestiegen – die Experten gehen davon aus, dass es sich um ein Kampfmittel handelt.
Ein besorgter Anrufer hatte am Sonnabendnachmittag der Kooperativen Regionalleitstelle West in Elmshorn die Beobachtung des aufsteigenden Qualms gemeldet. Die Feuerwehr Helgoland ist um 14.23 Uhr alarmiert worden. Unter Atemschutz wurde die Einsatzstelle erkundet, der Bereich großräumig abgesperrt. „Kollegen aus Pinneberg sind alarmiert worden“, sagte ein Sprecher der Leitstelle am Sonntag dem Abendblatt.
Telefonberatung mit Kampfmittelräumdienst
Für die telefonische Fachberatung wurde zusätzlich der Kampfmittelräumdienst hinzugezogen. Doch auch auch dieser war zunächst ratlos. Bei Kampfmittelräumungen auf der Hochseeinsel habe man bisher keine ähnlich reagierenden Stoffe gefunden.
Deshalb wurde die Gefahrguteinheit des Kreisfeuerwehrverbandes Pinneberg, der sogenannte ABC-Dienst, angefordert. Bei Messungen und Wasserproben kam am Abend auch ein Boot der Wasserschutzpolizei Büsum zum Einsatz. Im Labor auf dem Mehrzweckschiff „Neuwerk“ des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes konnten Chemiker jedoch keinen Kampfstoff feststellen.
Hafenbereich blieb gesperrt
Dennoch gehen die Einsatzkräfte weiter davon aus, dass es sich um Kampfmittel handelt. Deswegen soll der alarmierte Kampfmittelräumdienst am Sonntag und an diesem Montag das weitere Vorgehen abstimmen.
Vorsorglich blieb der Bereich um den Steg am Sonntag gesperrt, bestehende Bauarbeiten im Südhafen wurden gestoppt. Bekanntlich war die Hochseeinsel zum Ende des Zweiten Weltkriegs stark bombardiert worden. Zudem nutzten bis Anfang der 50er-Jahre britische Bomber Helgoland als Übungsgebiet.
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