Pinneberg/Nordoe. Im Naturschutzgebiet Nordoe soll stark gefährdete Zauneidechse wieder heimisch werden. Jetzt wurden die ersten Tiere in die Freiheit entlassen.

Am Ende gibt es doch noch Eidechsenwetter – Zauneidechsenwetter, um genau zu sein. Denn nachdem es anfangs regnerisch und bedeckt war und zehn kleine, wärmeliebende Reptilien entsprechend träge in ihrer Transportbehausung, einer Tupperbox, herumschlichen, kommt pünktlich zu ihrem großen Auftritt die Sonne hervor. Nur sie haucht den Minidrachen Leben ein. Und während sich die ersten Freigänger noch schwerfällig durchs hohe Gras kämpfen, presst sich die zweite Welle der jungen Zauneidechsen schon agil und zielstrebig an einen alten, dunklen Baumstamm. Jeder wärmende Strahl – ein kleiner Energieschub. Kurz danach sind zehn Tiere nicht mehr zu sehen. Sie sind angekommen in ihrer neuen Heimat.

Es ist Donnerstag, 14 Uhr, im Naturschutzgebiet Nordeo, einer Binnendüne am nördlich Rand des Kreises Pinneberg. Neben Naturschützern und einer Delegation des Tierparks Hagenbeck bilden Fernseh- und Zeitungsvertreter einen hübschen Kreis , um eine der wohl ungewöhnlichsten Auswilderungen in Schleswig-Holstein zu begleiten. Zehn junge, von Hand aufgezogene Zauneidechsen werden hier in die Freiheit entlassen. Am Freitag folgen 16 weitere. 50 sollen es in diesem Jahr insgesamt werden.