Helgoland. „Ich war noch niemals. . .“ einen Eiergrog auf Helgoland trinken. In einer Serie stellen wir Ausflugsziele im Kreis Pinneberg vor.

Hat sie gerade ein rohes Ei ins Glas flutschen lassen? Die Barkeeperin schlägt das Eigelb mit Zucker schaumig. Wenigstens geizt sie nicht mit Rum und Arrak. Der Rest wird mit heißem Wasser aufgefüllt. Der Strohhalm täuscht Cocktailfeeling vor. Das Eiergrogglas ist vorgewärmt. Schon der erste Schluck macht deutlich, dass diese Helgoländer Spezialität das Potenzial hat, einen Seemann umzuhauen. Der Fusel rinnt heiß die Speiseröhre hinab. Wärme breitet sich im Bauch aus. Der Geschmack schüttelt und hat so gar nichts mit dem geliebten Eierlikör gemein. Der Alkohol steigt augenblicklich zu Kopf. Mit glasigem Blick und aufrichtiger Entschuldigung gebe ich diesen speziellen Komatrunk zurück. „Nichts für Festland-Weicheier“, sage ich. Die Barkeeperin nickt wissend.

Für alle, die wie ich noch nie auf Helgoland waren, hält der Tourismus-Service Kennenlernpakete bereit. Im Schnupperangebot ab 190 Euro enthalten sind drei Übernachtungen mit Frühstück, Museumsbesuch, Bunkerführung, Fahrt zur Düne, Pott Kaffee, Stück Kuchen, Tageskarte für das Meerwasserschwimmbad Mare frisicum – und eben ein Gutschein für einen Helgoländer Eiergrog.