Pinneberg. Prost, Spätsommer: Weil Handwerkernotstand herrscht, gibt es erst ab August Craft-Beer-Spezialitäten im Pinneberger Quellental.

Ein gut gezapftes Bier dauert sieben Minuten. Stimmt zwar nicht, sagt aber der Volksmund. Ein Brauhaus zu bauen – das dauert auf jeden Fall länger. Länger auch, als Torben und Clemens Wolpers sich das vorgestellt haben. Seit Winter sind die Brüder damit beschäftigt, aus einem alten Bio-Laden an der Oeltingsallee eine nach ihrer Oma Ida benannte Gastwirtschaft zu machen, in der Pils, Ale & Co. vor Ort entstehen. 300.000 Euro investieren Clemens und Torben. Dazu viel Kraft und Schweiß. Und Zeit. Denn eines hat sich mit den Monaten herausgestellt: Gut Bier will Weile haben.

Das Abendblatt berichtete im Februar erstmals über das Projekt, das die Gastroszene der Stadt Pinneberg bereichern soll. Seinerzeit hieß es, es werde im Frühsommer eröffnet. Hat nicht ganz geklappt. Wir haben mal nachgefragt, warum sich das Projekt langwieriger gestaltet als zunächst gedacht. Clemens Wolpers gibt gern Auskunft: „Sobald etwas vom Plan abweicht, und das kommt bei einem Altbau mit seiner Substanz eben vor, wird es schwierig.“ Grund sei die Auftragslage bei den Handwerkern. „Die sind komplett ausgebucht, da müssen wir dann warten.“ Es könne schon mal Wochen dauern, bis es auf der Baustelle weitergehe. Trotz der Verzögerung sind die Brüder optimistisch und voller Tatendrang. Sie haben schließlich bereits einige Klippen umschifft. So sind die großen Gärtanks bereits eingebaut, wenn auch die Kühlung noch installiert werden muss. Die Brauanlage steht schon auf dem Hof. „Auch die Elektrik ist weitgehend fertig“, ergänzt Clemens, der künftig hinterm Tresen stehen wird. Apropos Tresen: Anfang Juli soll der geliefert werden. Die Anlage, mit der das Pinneberger Wasser vor dem Brauvorgang gefiltert werden soll, wird gerade eingebaut. „Es geht überall voran, wenn auch langsamer als ursprünglich erhofft“, fasst Clemens zusammen.