Elmshorn. Ein Urgroßenkel schenkt der Krückaustadt den Schreibtischsessel des Elmshorner Lederfabrikanten Johann Knecht. Ein Stück aus den 1870er-Jahren.

Der in Metzingen am Fuße der schwäbischen Alb geborene Johann Knecht (1851–1905) gründete 1873 im Alter von 22 Jahren in Elmshorn in der Friedrichstraße 1–3 (heute Klostersande) eine Gerberei. Diese Gründung war der Grundstein für die Lederwerke Joh. Knecht & Söhne in Elmshorn. Fünf Jahre später erwarb er die Gerberei von Isaac Sussmann in der Neuen Straße.

Ein Foto von Johann Knecht gibt es nicht, dafür aber seinen Schreibtischstuhl, einen Armlehnsessel aus den 1870er-Jahren mit einem eigenen Monogramm. Der Stuhl wurde am Donnerstag im Rathaus offiziell von Ursula und Jan Knecht an die Stadt übergeben. Er soll künftig einen Ehrenplatz im neuen Rathaus erhalten. Bis dahin wird er in einer Glasvitrine vor dem Kollegiumssaal öffentlich ausgestellt. Es ist ein Zeugnis der Zeitgeschichte Elmshorns. Die Lederindustrie prägte die Stadt bis Mitte des 20. Jahrhunderts.