Elmshorn. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble auf Einladung des CDU-Stadtverbandes zu Besuch in Elmshorn. Dort sprach er über 70 Jahre Grundgesetz.

Trotz der Hitze war am Sonntagnachmittag der Saal der Elmshorner Nordakademie voll bis auf den letzten Platz, und viele Politiker saßen im Publikum: Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) war gekommen, um über 70 Jahre Grundgesetz zu reden. Dieses sei „ein Glücksfall in der deutschen Geschichte“, auf die er anfangs etwas näher einging. Erst auf die Weimarer Verfassung, dann auf das teilsouveräne Westdeutschland, das sich dank Wirtschaftswunder berappelt habe – und danach relativ ausführlich auf die Deutsche Wiedervereinigung.

Aber bei allem Rekurrieren auf das Grundgesetz („eine kluge verfassungsrechtliche Ordnung“) streute Schäuble immer wieder Anekdoten ein und wies wiederholt auf die Wichtigkeit der europäischen Einigung hin, wie er auch an deren Ursprung erinnerte: „Dass es uns noch gibt, verdanken wir der Klugheit der Europäer, die uns von Hitler befreit haben.“ Das Grundgesetz habe stets den stabilen Rahmen gesetzt, um mit Veränderungen fertig zu werden, jenen Rahmen, in dem sich die freiheitliche Demokratie gut habe entwickeln können. Auch dürfe nie vergessen werden, wem die Deutschen die Wiedervereinigung zu verdanken hätten: „In Polen hat das 1981 mit dem Werftarbeiterstreik von Solidarnosc begonnen. Und wenn einer den Friedensnobelpreis wirklich verdient hat, dann Michail Gorbatschow.“