Wedel . Unternehmen beendet Vectoring-Geschäft. Jörn-Peter Maueret setzt jetzt voll auf Glasfaserausbau. Wer betroffen ist.

Die Kritiker von einst haben recht behalten. Als Wedel sich beim Netzausbau fürs schnelle Internet auf Vectoring anstatt wie viele andere Städte und Gemeinden auf den Glasfaserausbau konzentrierte, äußerten viele Menschen Bedenken. Experten bezeichneten schon damals Vectoring als Brückentechnologie und bezweifelten, dass die Stadtwerke Wedel damit Geld verdienen würden. Haben sie nicht. Knapp vier Jahre später verabschiedet sich das städtische Unternehmen wieder aus dem Minusgeschäft. Dafür soll es nun mit voller und vor allem eigener Kraft an den Ausbau des Glasfasernetzes gehen.

Denn beim Vectoring setzten die Wedeler auf die Telekom als Partner. Bundesweit waren die Stadtwerke 2015 das erste Unternehmen, das auf diesem Gebiet als Partner der Telekom agieren durfte. In die Kooperation kauften sich die Wedeler mit einer Investitionssumme von 500.000 Euro ein. Die Idee: Die Telekom baute dafür das eigene Netz in Wedel verstärkt aus, indem Glasfaserkabel bis zu den Hauptkabelverzweigern verlegt wurden. Von dort aus wurden allerdings dann die alten Kupferkabel mittels Vectoring zu Hochleistungen getrieben. Dadurch waren keine weiteren kostentreibenden Tiefbauarbeiten nötig. Die Stadtwerke bekamen gleichzeitig die Möglichkeit, über das Telekomnetz erstmals Telekommunikationsangebote unterbreiten zu können. Dafür wurde die eigene Sparte „WedelNet“ gegründet.