Quickborn/Pinneberg. Omar A. muss sich in Pinneberg vor dem Schöffengericht wegen versuchter Geldfälschung verantworten. Beim Urteil kommt er aber glimpflich davon.

Omar A. ist Asylbewerber, kommt aus Syrien und lebt in Quickborn. In seiner Heimat war er Kinderarzt. Mit seinen zurückgebliebenen Landsleuten kommuniziert er über das Darknet – weil das freie Internet in Syrien angeblich überwacht wird. Im Darknet stieß der 36-Jährige auch auf die Möglichkeit, sich gefälschte Euronoten zu beschaffen. Weil er eine Bestellung aufgab, landete er am Mittwoch vor dem Pinneberger Schöffengericht. Der Vorwurf: versuchte Geldfälschung.

Drei falsche Fünfziger ließ sich Omar A. kommen. Und zwar auf dem Postweg. Der Absender stammt aus den Niederlanden – und wickelte die Bestellung tatsächlich postalisch ab. Der Umschlag mit den drei „Blüten“ kam allerdings nie in Quickborn an. Beim Hauptzollamt in Köln wurde ein Beamter misstrauisch. Er öffnete die Sendung, überprüfte die Echtheit des Geldes und schlug Alarm. Wenig später stand dank der Empfängeradresse auf dem Umschlag die Kriminalpolizei bei dem Asylbewerber vor der Tür, durchsuchte seine Wohnung und beschlagnahmte den Rechner des Mannes, der derzeit Sprachkurse macht und mit seiner Familie auf staatliche Leistungen angewiesen ist.