Wedel. Hamburger Bildhauer fertigte Skulptur „Monumentalität ohne Namen“ aus Laminaten und Weißzement. Künstlerischer Kommentar zur Flüchtlingskrise.

Wer heute früh, wenn die Sonne gerade aufgegangen ist, schon auf den Beinen ist, kann von sechs Uhr an dabei zuschauen, wie ein mehr als sechs Meter großer Kopf mithilfe eines Krans auf der Veranda über dem Eingang des Ernst Barlach Museums an der Wedeler Mühlenstraße aufgestellt wird. Der Hamburger Holzbildhauer Jared Bartz hat ihn geschaffen, und er soll dauerhaft am Museum präsentiert werden. „Monumentalität ohne Namen“ heißt die Skulptur, die der Bildhauer in den Jahren 2015/16 geschaffen hat. Diesmal nicht aus Holz, wie sonst bei ihm üblich, sondern aus Laminaten und Weißzement, die in dieser Kombination zwar eine zerklüftete, aber dennoch nach außen hin klare, geschlossene Oberfläche bilden.

Der Kopf ist ein künstlerischer Kommentar zur Flüchtlingskrise, die vor vier Jahren ihren bisherigen Höhepunkt hatte. Er war schon einmal, während der Ausstellung zum Wedeler Kunstpreis 2016, im Museum zu sehen. Damals hat er, so erinnert sich Heike Stockhaus vom Museum, „bei vielen Besuchern und Passanten einen starken Eindruck hinterlassen“. Trotz seiner Größe und enormen körperlichen Präsenz sei die fein geschliffene Skulptur berührend, meint die Museumsfrau.