Wedel. Zu unwirtschaftlich: Regio-Kliniken-Geschäftsführerin habe vor Kreispolitikern Schließung angedeutet, berichten Sitzungsteilnehmer.

So deutlich hatten es die Kreispolitiker noch nie vernommen. Angela Bartels, Geschäftsführerin der Regio Kliniken, machte vor dem Hauptausschuss des Kreistages jetzt mehr als deutlich, dass das Krankenhaus in Wedel keine lange Zukunft mehr habe. Es sei zu unwirtschaftlich und komme nicht aus den roten Zahlen heraus. So beschreiben jedenfalls Teilnehmer ihren Eindruck von der Sitzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Zwar habe Bartels nicht ausdrücklich gesagt, dass die Klinik in Wedel geschlossen werden soll. Aber „durch die Blume“ habe sie genau dies angedeutet, schildert ein Politiker seinen Eindruck. Und ein anderer sagt: „Für mich stellt sich jetzt nicht mehr die Frage, ob, sondern wann das Krankenhaus Wedel geschlossen wird.“ Und das könnte relativ „kurzfristig“, innerhalb von ein bis zwei Jahren geschehen, prophezeit ein Kreistagspolitiker.

„Wedel ist nicht in Gefahr“, sagt dagegen Brigitte Fronzek. Die ehemalige Elmshorner Bürgermeisterin gehört seit rund einem Jahr dem Aufsichtsrat der Regio Kliniken an und hat in dieser Funktion den Wedeler Bürgermeister Niels Schmidt abgelöst. Sie sagt auf Abendblatt-Anfrage: „Es besteht kein Grund für ein Alarmzeichen für das Krankenhaus Wedel. Es läuft und steht völlig in Ordnung da.“ So hätten sich die Geriatrie-Abteilung, die Palliativmedizin, die Tagesklinik und auch die Pneumologie-Abteilung sehr gut entwickelt. Das betont auch Kliniksprecherin Birga Berndsen. Allerdings soll die Pneumologie-Abteilung mit etwa 70 der zurzeit 170 Mitarbeiter in Wedel (insgesamt haben die Regio Kliniken rund 1830 Mitarbeitern) im nächsten Jahr ins Klinikum Elmshorn verlagert werden, wo ein großes neues Lungenzentrum innerhalb der Regio Kliniken entstehen soll.