Elmshorn. Die überarbeitete Dokumentation zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Elmshorn wird eingeweiht. Führung über jüdischen Friedhof.

In der Reichspogromnacht 1938 verhafteten die Nationalsozialisten Otto Oppenheim. Der Lederfabrikant wurde mit allen männlichen Elmshorner Juden, die 16 und älter waren, ins KZ Sachsenhausen verschleppt. Nachdem er versicherte, auszureisen, wurde er nach vier Wochen entlassen – den Kopf geschoren, die Hände erfroren.

Vom Schicksal der Familie Oppenheim erzählt eine Gedenktafel in der kleinen Halle des Jüdischen Friedhofs. Die Dokumentation konnte dank der finanziellen Unterstützung des Fördervereins des Industriemuseums Elmshorn überarbeitet und neu gestaltet werden. Ebenfalls erneuert wurden die zum Teil jahrhundertealten Grabsteine an der Feldstraße, die von der Geschichte der jüdischen Gemeinde zeugen. Mit der 1906 erbauten Friedhofshalle sind sie das letzte Zeugnis der alten jüdischen Gemeinde im Stadtbild Elmshorns. Während der Monate Mai bis September bietet Karen Buchholz, Museumspädagogin des Industriemuseums, Führungen über den Friedhof an.