Bönningstedt. Die Naturfreunde Pinneberg verwandeln eine ungenutzte Grasfläche bei Bönningstedt in eine insektenfreundliche Blumenwiesen.

Landwirt Hermann Ahrens zieht mit seinem Traktor Kreise über die gefräste Erde. Staub wirbelt auf. Mit einer Walze drückt er die Blumensamen an, die Klaus Thomas aus Ellerbek und Hans-Jürgen Bucksch aus Quickborn ausgesät haben. Die rund 1000 Quadratmeter große Fläche in Bönningstedt soll Wildblumenwiese werden.

Die Initiative für bienen- und schmetterlingsfreundliche Blühwiesen entstand schon im Januar 2018, erklärt der Vorsitzende der Naturfreunde Pinneberg, Rainer Naujox aus Rellingen. „Wir wollen etwas gegen den Insekten- und Vogelschwund unternehmen.“ Studien gingen von einem Rückgang der Insekten um 50 bis 70 Prozent aus. Insbesondere Wiesenvögel wie die Feldlerche, Kiebitze oder Wiesenpieper fänden keine Nahrung mehr. Ohne Regenwurm beispielsweise gäbe es auch keinen fruchtbaren Humus. Der enthält für das Pflanzenwachstum notwendige Mineral- und Nährstoffe, erhöht die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens, verhindert Bodenerosion. Allein die Landwirtschaft dafür verantwortlich zu machen, die mit Pestiziden Insekten töte, greife aber zu kurz, so Naujox. „Wenn Menschen nur billig kaufen wollen und so die Preise drücken, sind sie Teil des Kreislaufes.“