Halstenbek. In Halstenbek fehlen 90 Plätze. Steffen Wossidlo und Birte Döbler sind betroffen und bereit, ihr Recht vor Gericht zu erstreiten.

Mila und Miko sind Zwillinge, 16 Monate alt und halten ihre Eltern ordentlich auf Trab. Doch wer sich ab August tagsüber um die kleinen Racker kümmert, wissen Steffen Wossidlo und Birte Döbler nicht. „Wir benötigen für beide einen Krippenplatz“, sagt Wossidlo. Doch die sind in Halstenbek, wo die fünfköpfige Familie lebt, Mangelware. 160 Anmeldungen stehen 70 freie Plätze gegenüber. 90 Kinder gehen in diesem Jahr leer aus. Vermutlich werden Mila und Miko zu ihnen gehören. Doch ihre Eltern wollen das nicht hinnehmen. „Wir werden uns im Zweifelsfall einklagen“, erklärt Birte Döbler.

Eine Materie, mit der beide Erfahrung haben. 2014 bekamen sie für ihr erstes Kind Joris auch keinen Kita-Platz, weil damals in der Gemeinde 140 Elementarplätze fehlten. Der 40-Jährige und seine Partnerin nahmen sich einen Anwalt, der das Einklagen des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz auf den Weg brachte. Zum Gerichtsentscheid kam es nicht. „Zwei Wochen bevor ich wieder arbeiten musste, bot uns die Gemeinde plötzlich einen Platz in der Kita am Verbindungsweg an“, erinnert sich die Lehrerin.