Halstenbek/Itzehoe. Seit Donnerstag steht Emil H. vor dem Landgericht Itzehoe. Er brachte im Oktober 2018 in Halstenbek einen Freund mit einem Messer beinahe um.

War es Notwehr, wie der Angeklagte behauptet? Oder hat er regelrecht nach einem Streitgrund gesucht und dann ohne Vorwarnung zugestochen, wie es das Opfer darstellt? Diese Fragen werden in einem Prozess vor der fünften Strafkammer des Landgerichts Itzehoe entscheidend sein, der am Donnerstag eröffnet wurde. Auf der Anklagebank sitzt Emil H. (38), gebürtiger Armenier mit einer Meldeadresse in Italien. Ihm wirft Staatsanwältin Maxi Wantzen versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung vor.

Der Anklage liegt ein Vorfall in Halstenbek vom 10. Oktober vorigen Jahres zugrunde, einem überraschend warmen Herbsttag. Auf einer Parzelle in der Schrebergartenkolonie Am Hollen trafen sich nachmittags vier Männer und eine Frau unterschiedlicher Nationalitäten. Sie tranken erhebliche Mengen Alkohol – und es kam zu einem folgenschweren Streit, in dessen Verlauf Emil H. mindestens zweimal mit einem Messer auf seinen Kontrahenten Gennadij E. (35) einstach.