Uetersen. Ratsbeschluss durch CDU, Grüne und FDP: Die etwa 150 betroffenen Uetersener Anlieger in Hochfeldstraße und Eichenweg sparen jetzt 400.000 Euro.

So voll war der Ratssaal in Uetersen lange nicht mehr. Die Verwaltung musste extra die benachbarten Fraktionsräume öffnen, damit alle rund 100 Zuhörer Platz fanden, um die entscheidende Ratssitzung aus nächster Nähe verfolgen zu können. Viele der etwa 150 betroffenen Hauseigentümer aus der Hochfeldstraße und dem Eichenweg waren gekommen, um zu hören, wie viel Geld sie denn nun für den Ausbau ihrer Straße zahlen müssten. Einige hatten, wie Martina Sudeck, auf Pappschilder Summen von bis zu 20.000 Euro gemalt.

Ganz so viel wird es nun für sie nicht sein. Mit den Stimmen von CDU, Grünen und FDP entschied die Uetersener Ratsversammlung, rückwirkend zum Januar 2018 den Eigenanteil der Anlieger für Ausbaubeiträge von 85 auf 65 Prozent zu senken. Das bedeutet, dass die Anlieger nicht mehr zusammen mit 1,7 Millionen, sondern mit 1,3 Millionen Euro für den Straßenausbau vor ihrer Haustür belastet werden. Im Durchschnitt spart jeder Betroffene so etwa 2700 Euro und wird mit etwa 8700 Euro veranlagt, die er aber in Raten bei einem Zinssatz von 2,1 Prozent jährlich bis zu 20 Jahre abbezahlen könnte und so mit etwa 50 Euro monatlich belastet wäre, wie BfB-Ratsherr Klaus Seidler vorrechnete. CDU und FDP hätten am liebsten die Ausbaubeiträge komplett abgeschafft. Sie seien „ungerecht“, erklärten deren Ratsmitglieder Michael Reibe (CDU) und Rolf Maßow (FDP). Doch dafür fand sich keine Mehrheit. Denn bislang fehlten die von der Landesregierung zugesagten Ausgleichszahlungen, erklärte Grünen-Fraktionschef Bernd Möbius. „Wären sie auskömmlich, wären wir wie CDU und FDP sofort bereit, die Straßenausbaubeiträge abzuschaffen.“