Pinneberg. Sie arbeiten Seite an Seite in der Hamburger Speicherstadt und stellen nun in der Pinneberger Drostei aus.

Was woanders als brandneu propagiert wird, ist für zehn Künstler in der Hamburger Speicherstadt längst Realität: „Shared Space“. Sie teilen sich den Raum eines alten Speichers und haben dort alle ihre Ateliers. „Shared Space“ heißt deshalb die sehr inspirierende Ausstellung in der Drostei, die Stefanie Fricke mit Werken der Künstler kuratiert hat. Kultur sei „ein zentraler Bereich, um Demokratie zu stärken“, so Fricke. In der Ausstellung geht es ihr um die friedliche Koexistenz verschiedener (Kunst-)Welten: „Jeder darf sein, wie er ist, ohne sich zu verbiegen, und es herrscht Respekt.“

Das ist schon beim Rundgang zu spüren, bei dem jede Künstlerin der anderen aufmerksam zuhört. Nach und nach baut sich zwischen ihren Werken ein unmerklicher Dialog auf. Fülle und Leere, Dezenz und Überschwang etwa sind Thema im ersten großen Raum. Das von Gesichtern und Farbwirbeln erfüllte Bild von Barbara-Kathrin Möbius (die im Treppenhaus eine Serie fantastischer, karikierender Zeichnungen zeigt) und die aus Fundstücken fragil verknäuelte Installation von Antje Bromma auf der einen Seite. Auf der anderen: Peter Boués suggestive schwarz-weiße Fettkreidezeichnungen verlassener, verschatteter Räume und Nikos Valsamakis’ vornehm gedeckte, fast monochrome Malerei.