Wedel. Hoher Bedarf, lange Wartelisten: Obwohl die Stadt Wedel ein eigenes Kombibad unterhält, müssen Eltern ihre Kinder in Hamburg anmelden.

Bei der DLRG in Wedel lernen etwa 70 Kinder pro Jahr Schwimmen – und es könnten noch viel mehr sein. Da ist sich der Vorsitzende des Vereins sicher. „Der Bedarf ist sehr hoch, und wir haben lange Wartezeiten“, berichtet Jochen Möller. Wer sein Kind für einen Anfängerschwimmkursus anmelden wolle, müsse sich auf bis zu zwei Jahre Wartezeit einstellen. „Wir wären in der Lage, mehr Schwimmkurse anzubieten,“ sagt Möller. Dafür bedürfe es aber weiterer Hallenzeiten. Das Problem: Vereine wie der TSV und die DLRG sowie alle Wedeler Schulen teilen sich die Wedeler Badebucht mit den normalen Besuchern. Damit jeder auf seine Kosten kommt, vergibt die Badebucht begrenzte Hallenzeiten an die Vereine.

Mit dem, was den Rettungsschwimmern zur Verfügung steht, können sie 48 Kurse pro Halbjahr anbieten. Bei dem überwiegenden Teil handelt es sich um Kurse für Kinder und Jugendliche. Ein Anfängerkursus für Erwachsene ist laut Möller nicht dabei. Auch das liege nicht an einem mangelnden Bedarf, sondern an den Kapazitäten. Die Badebucht selbst bietet rund 40 Kinderschwimmkurse an. Der TSV gibt durchschnittlich neun Kurse pro Halbjahr und würde auch gern mehr machen. „Wir könnten und wollten zusätzliche Kurse in den Ferien anbieten. Leider werden unsere Bahnzeiten in der Ferienzeit aber von der Badebucht gekürzt“, berichtet Wolfgang Kärgel, Geschäftsstellenleiter des TSV. Bei der Familienbildung Wedel, die mit zwei Gruppen pro Woche und 16 Kindern im Halbjahr der kleinste Anbieter ist, stehen immerhin 57 Kinder derzeit auf der Warteliste. Auch hier liegt es nicht an fehlenden Dozenten, sondern an einer Schwimmmöglichkeit.