Barmstedt. Wirtschaftsserie: Mit den Ziergehölzen steht Spilkers Jungpflanzen an der Spitze des europäischen Marktes. Der Export macht 60 Prozent aus.

Rosen, serbische Fichten, Heidepflanzen, Hortensien, Bodendecker – die Barmstedter Firma Spilkers Jungpflanzen hat schon viel aufgezogen in ihrer über 100-jährigen Geschichte. Im Jahr 1912 hat der Urgroßvater seiner Frau, Wilhelm Spilker, die Baumschule im nördlichen Barmstedt gegründet, erzählt der Seniorchef Udo Haltermann (61). Noch immer ist sie im Familienbesitz, bietet heute rund 800 Pflanzensorten an, und noch immer lebt die Familie dicht beieinander. Der Junior Thiemo Haltermann (34) wohnt auf dem Grundstück, sein Vater in fußläufiger Entfernung. Aber ihre Baumschule haben sie inzwischen von einem breiten Allgemein-Sortiment auf etwas Besonderes getrimmt: Senior und Junior, Udo und Thiemo Haltermann, haben vor acht Jahren beschlossen, sich auf Magnolien zu spezialisieren. „Weil man flexibel sein muss“, sind diese großblütigen Schönheiten das geworden, womit sich am meisten Staat machen und das beste Geld verdienen lässt und womit sie die Konkurrenz europaweit überragen.

75 Magnoliensorten kann man über Spilkers als Jungpflanzen beziehen. Darin haben sich Vater, Sohn, zehn festangestellte Mitarbeiter und fünf Saisonkräfte eine besondere Expertise erarbeitet: „Man muss seine Nische finden“, sagt Haltermann senior. Wichtig sei es, „das gärtnerische Auge“ zu haben und „den Virus“, ständig im Kontakt mit der Natur sein zu wollen. 1,5 Millionen Pflanzen verkauft Spilkers im Jahr, davon die Hälfte Magnolien. Sie wachsen auf 20.000 Quadratmeter Gewächshausfläche und zwei Hektar Containerfläche (für eingetopfte Pflanzen) unter freiem Himmel.