Uetersen. 60 von der Insolvenz der Uetersener Maschinenfabrik Betroffene forderten beim Protest eine Million Euro vom Besitzerunternehmen MacGregor.

Mit Trillerpfeifen und lautstarken Rufen – „wir wollen unsere Mille haben“ – machten am Dienstag die 60 Beschäftigten der Uetersener Maschinenfabrik am Tornescher Weg ihrem Ärger Luft. Der Protest richtete sich gegen den finnischen MacGregor-Konzern, der sich, wie berichtet, in letzter Minute geweigert hätte, den mit Betriebsrat und Gewerkschaft IG Metall ausgehandelten Insolvenzplan finanziell zu unterstützen. Darum muss der Traditionsbetrieb, der früher zur Firma Hatlapa gehörte, jetzt zum Monatsende für immer seine Tore schließen.

2013 hatten die damaligen Eigentümer des 1919 gegründeten Familienunternehmens Hatlapa an MacGregor veräußert, der wiederum die Fertigung des Schiffszulieferers Ende 2016 auslagerte. Damals hätten etwa 60 Mitarbeiter der da noch etwa 80 Beschäftigten der Fertigung dem Übergang ins neue Unternehmen zugestimmt, so IG-Metall-Bevollmächtigter Kai Trulsson. MacGregor habe damit seinerzeit viel Geld an sonst fälligen Abfindungen und Sozialplanzahlungen gespart, weil die Kollegen auf die Zukunft dieser Ausgliederung vertrauten. Zudem hätte MacGregor in den damaligen Verhandlungen der Belegschaft eine Million Euro zugesagt, falls die Maschinenfabrik doch pleite ginge, was nun der Fall sei, weil die Aufträge von MacGregor nach der zweijährigen Übergangszeit ausliefen. „Diese Million werden wir bei MacGregor einklagen“, sagte Trulsson. Nicht einmal an der Transfergesellschaft, die jetzt den Kollegen zumindest für drei Monate 70 Prozent ihres früheren Nettolohnes verspricht, habe sich der Konzern beteiligt.