Pinneberg/Halstenbek

Jetzt gibt es eine Straße (fast) nur für Radfahrer

Alexander Sulanke
Pinnebergs Bürgermeisterin Urte Steinberg und ihr Halstenbeker Amtskollege Claudius von Rüden weihen die neue interkommunale Fahrradstraße ein.

Pinnebergs Bürgermeisterin Urte Steinberg und ihr Halstenbeker Amtskollege Claudius von Rüden weihen die neue interkommunale Fahrradstraße ein.

Foto: Alexander Sulanke

Pinneberg und Halstenbek setzen grenzüberschreitendes Projekt um. Zuvor waren dort täglich rund 1000 Kraftfahrzeuge unterwegs.

Pinneberg/Halstenbek.  „Wo wollen Sie hin?“ Es ist eine Frage, die Pinnebergs oberster Fahrrad-Lobbyist Ulf Brüggmann vom ADFC am Montagmittag immer wieder stellt. Adressaten seiner Frage: Autofahrer, die in seinen Augen uneinsichtig sind. „Sie wissen schon“, fährt Brüggmann fort, „dass Sie hier nicht mehr fahren dürfen?“

Recht hat er, da er auf der Düpenau-Brücke auf der Grenze zwischen Pinneberg und Halstenbek steht, im Westen die Halstenbeker Straße, östlich von ihm der Thedorfer Weg. Beide sind von sofort an Fahrradstraße, und zwar die erste interkommunale im Kreis Pinneberg. Das heißt: Viele der knapp 1000 Kraftfahrzeuge, die laut der letzten Verkehrszählung aus dem Jahr 2011 täglich auf dieser Strecke unterwegs sind, haben dort nichts mehr verloren – es sei denn, die Fahrer sind Anlieger.

Vor 21 Jahren stellte der ADFC erstmals den Antrag

Beinahe 21 Jahre sind vergangen, seit der ADFC erstmals den Antrag gestellt hat, diesen Streckenabschnitt umzuwidmen. Doch 1998 sei die Zeit dafür noch nicht reif gewesen, so Halstenbeks Bürgermeister Claudius von Rüden. Heute sei das anders. Und er kündigt zur Eröffnung an: „Halstenbek möchte fahrradfreundlichste Kommune werden.“ Amtskollegin Urte Steinberg aus Pinneberg, die die interkommunale Zusammenarbeit lobt, sagt: „Zukünftig müssen wir für Radfahrer mehr tun. Und das ist ein Anfang.“

Ob sich Autofahrer an die neue Regelung halten, wird allerdings nicht überwacht. Die Kommunen sind nicht zuständig, die Polizei kommt nur, wenn sie gerufen wird. Und Ulf Brüggmann wird auch nicht jeden Tag auf der Düpenau-Brücke stehen können.

( sul )

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