Quickborn

S-Bahn und AKN: Auch Minister Buchholz kann nicht zaubern

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Burkhard Fuchs
Annabell Krämer zeugt Bernd Buchholz den verdreckten Fußgängertunnel an der Bahnstraße

Annabell Krämer zeugt Bernd Buchholz den verdreckten Fußgängertunnel an der Bahnstraße

Foto: Burkhard Fuchs / HA

Wirtschaftsminister Buchholz (FDP) besucht Stationen Ellerau und Tanneneck, die schlecht zu erreichen sind, und meint: Da müsste was zu machen sein.

Quickborn.  Der Minister verspätete sich etwas. Doch dann nahm sich Bernd Buchholz (FDP) ausgiebig Zeit, um sich die Verkehrsprobleme anzusehen, die die Stadt Quickborn und ihre Bürger an der Bahnstraße und im Stadtteil Heide seit Jahren beschäftigen. Die Quickborner FDP-Landtagsabgeordnete Annabell Krämer hatte den neuen Verkehrsminister eingeladen, um mit ihm die Probleme an den AKN-Bahnhöfen Ellerau und Tanneneck zu erörtern, die neben der Nachbargemeinde auch viele Quickborner betreffen. Auch Vertreter von CDU, SPD und Grünen sowie aus Ellerau wollten hören, welche Lösungen der Minister vorschlagen würde.

So würden zahlreiche Schüler aus Quickborn-Heide und dem neuen Baugebiet am östlichsten Teilstück der Quickborner Bahnstraße den Bahnhof Tanneneck nutzen, um mit dem Zug zur Schule in die Stadt zu kommen, erklärte Krämer. Doch es gebe für sie nicht einmal eine Ampel, die sie sicher über die viel befahrene Bahnstraße bringen könnte. „Das ist eine schwierige Situation“, sagte Minister Buchholz. So sei zwar das Land hier eindeutig zuständig für die Verkehrssicherheit. Doch es gebe wegen der dichten Bebauung und engen Verhältnisse kaum Platz für eine Ampel. Auch eine Verlegung der L 76 erschien ihm auf den ersten Blick kaum möglich.

Er wolle sich jetzt aber erstmal bei seinen Experten vom Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr erkundigen, wie sie die Problematik einschätzten und welche Lösungen sie sich vorstellen könnten, versprach der Minister. „Da muss was zu machen sein“, versuchte er die Quickborner zu beruhigen. „Aber zaubern kann ich auch nicht.“ Denn offenbar sei dies „der schwierigste Streckenabschnitt für das S-Bahn-21-Projekt“, sagte Buchholz. Zumal hier ja für die bis 2021 geplante Elektrifizierung der AKN-Strecke noch ein zweites Gleis gebaut werden müsste, das wiederum die Vorgärten zahlreicher Anwohner in Ellerau und Quickborn erheblich beschneiden würde. „Ich möchte auch ungern in einem Haus mit Garten wohnen, wo die Terrasse unmittelbar an der Lärmschutzwand endet.“

Nächster Problemfall: Seit die AKN im Jahr 2011 aus Sicherheitsgründen das Bahngleis am Bahnhof Ellerau mit einem Zaun gesichert hat, ist der direkte Zugang für die Anlieger der Bahnstraße in Quickborn zum Bahnsteig nicht mehr möglich. Sie müssen jetzt einen weiten Umweg durch einen dunklen und arg verschmierten Fußgängertunnel nehmen. Trotz Hunderter von Protest-Unterschriften und klarer Versprechungen der Quickborner Politik hat sich daran bis heute nichts geändert. Quickborn und Ellerau konnten sich bis heute nicht einigen, wie der kommunale Kostenanteil von 170.000 Euro gerecht aufgeteilt werden sollte. Da könne er als Minister auch nur an den kommunalen Frieden appellieren, erklärte Minister Buchholz. „Der Umweg durch den Tunnel ist für die Anwohner unzumutbar.“

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