Holm. Little Opera bietet der Kulturverein Holm am 22. September im Dörpshus. Dabei handelt es sich nicht um eine Oper mit überschaubarer Länge, sondern um kleine Künstler, die auf die große Bühne streben. Little Opera ist die Konzertklasse der Musikschule Pinneberg. „Die Jungen und Mädchen haben das Ziel, die Klassik zu ihrem Beruf zu machen“, erklären Sabine Maria Schoeneich und Simone Anders, die die kleine Oper vor zwei Jahre initiierten.
Die beiden sind gut bekannt mit Eduard von Allwörden, der sich für den Verein um die einzige Klassikveranstaltung im Dorf kümmert. Die Förderung des Nachwuchses ist ihm ein Anliegen, doch dies ist nicht der einzige Grund für die Auswahl junger Musiker. Da die finanziellen Mittel des Vereins beschränkt sind, können Profimusiker für den „Spritzige Klassik“ betitelten Abend nicht verpflichtet werden. Einige Jahre zuvor holte er über den Kreis „ars pontem“ rumänische Musikstudenten ins Dorf, die sich an der Schwelle zum Profitum befanden.
Die Rumänen haben ihre Weg gemacht, also musste sich von Allwörden etwas Neues ausdenken. Da erinnerte er sich an seine Kontakte in Richtung Pinneberg und konnte Sabine Maria Schoeneich und Simone Anders für die Idee begeistern. „Wir suchen Möglichkeiten, damit die jungen Musiker Erfahrungen auf einer Bühne sammeln können“, sagt Simone Anders, die als Klavier- und Kammermusikpädagogin für die Musikschule arbeitet.
Von Allwörden war so begeistert von den jungen Musikern, dass er den Namen der Reihe in „Spritzige Klassik“ steigerte. Die Holmer werden bei der Programmgestaltung etwas umdenken müssen. War bisher Klassik mit Unterhaltungsfaktor das Motto, so werden sie von Little Opera auch New Classics und Avantgarde zu hören bekommen. „Wir wollen nicht nur das bieten, was leicht zu spielen und schön zu hören ist“, sagt Sabine Maria Schoeneich, die nicht nur Gesang unterrichtet, sondern auch Kinderbücher schreibt, Theater- und TV-Rollen übernimmt sowie Regie führt. „Die Schüler suchen Herausforderungen.“ Neun bis 13 Jahre sind sie alt. Eine Jury entschied über die Aufnahme in die Meisterklasse. Die beiden Initiatorinnen wollen mit Little Opera eine Lücke schließen. Für eine Frühklasse an einer Musikhochschule sind die Schüler noch zu klein, ihr Talent soll aber gefördert und weiter entwickelt werden. Dabei geht es den beiden nicht darum, die Klassikstars von morgen zu formen. „Die humanistische Bildung und die Entwicklung von Empathie steht im Vordergrund“, sagt Sabine Maria Schoeneich. „Kunst geht nicht ohne das Herz.“
Konzert: Fr 22.9. 19.30 Uhr, Im Sande 1, 12 Euro, Weinhaus Alte Schmiede, Hauptstraße 18, 04103/4002
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