Pinneberg. Keine Gesamtplanung, fehlende Dokumente, kein Personalkonzept: Pinnebergs SPD-Fraktion zeigt sich angesichts der kürzlich präsentierten Bestandsaufnahme beim Schulbau fassungslos. Die Politik habe stets ausreichend finanzielle Mittel bereitgestellt, so die Fraktionsvorsitzende Angela Traboldt. Die Verwaltung sei dennoch bis heute leider nicht in der Lage, die beschlossenen Vorhaben auch tatsächlich umzusetzen.
„Deutlich erkennbar herrscht in Sachen Schulbausanierung in der Verwaltung ein heilloses Durcheinander, das auch die Bürgermeisterin trotz permanenter gegenteiliger Beteuerungen nicht in den Griff bekommt“, nimmt Traboldt Rathauschefin Urte Steinberg ins Visier. Es könne nicht die Rede davon sein, dass die Umsetzung anderer Großprojekte, wie Bahnhof oder Westumgehung, die Ursache der zum Teil eklatanten Defizite in der Schulbausanierung sei. Die SPD erwarte „schnellstens klare Antworten von der Verwaltungsleitung“. Die Zeit der Schönrednerei sei vorbei, Verlässlichkeit beim Schulbau sei gefragt.
Kritik müssen sich jedoch auch die Politiker gefallen lassen. So stießen Reaktionen Traboldts sowie von Bürgervorsteherin Natalina die Racca-Boenigk (CDU) auf Aussagen des Schuldirektors Matthias Beimel vor allem im Netz auf Unverständnis. Beimel sei übers Ziel hinaus geschossen, hatte Traboldt erklärt, die Racca-Boenigk warf dem Direktor Rufschädigung vor, weil dieser in einem tausendfach angeklickten Film des Youtubers Felix von der Laden das Bauchaos an den Schulen beklagt hatte. „Peinlich und rufschädigend“ sei das Verhalten der Politiker, reagierte beispielsweise Timo Martin auf Facebook auf einen entsprechenden Abendblatt-Bericht. „Es ist ein Armutszeugnis, nun den Schulleiter zu diskreditieren“, schrieb Caro Wegner ebenfalls auf Facebook.
Seite 23 Leserbriefe
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Pinneberg