Kreis Pinneberg. Was ist es, das die Städte und Gemeinden lebens- und liebenswert macht? Fabian Schindler hat bei einigen Torneschern nachgefragt.
Abendblatt-Serie
Liebeserklärung an... die Stadt Tornesch
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Von Fabian Schindler
Cem Ayoglu ist in Tornesch aufgewachsen. Der 20-Jährige ist überzeugt davon, das Tornesch vor allem eine besonders gute Schule besitzt: die Klaus-Groth-Schule. „Ich mag vor allem die Freiheit, die einem diese Schule bietet. Jeder kann dort viel machen, sich einbringen, eigenständig etwas auf die Beine stellen. Das finde ich toll“, sagt er. Die vielen Projekte, die dort angeboten würden, sie böten viel Entwicklungsraum und Abwechslung im Schulalltag. Für jeden Schüler sei etwas Passendes vorhanden. Auch die Nähe zu Uetersen und zu Hamburg gefällt dem 20-Jährigen gut, denn der Weg zu Freunden ist von Tornesch aus nicht sonderlich weit. „Ich kann schnell in die eine oder in die andere Stadt kommen. Die Wege sind kurz. Das gefällt mir,“ sagt Ayoglu. Und noch etwas gefällt ihm. „Ich weiß nicht, ob ich das so sagen darf, aber die Spielhalle am Bahnhof, die finde ich richtig gut. Da kann ich Spaß haben.“
© HA | Fabian Schindler
Lothar Schneider ist, wie inzwischen viele Tornescher, ein Zugezogener. Aus Hamburg hat es ihn vor vielen Jahren nach Tornesch verschlagen. Den Grund dafür erinnert er gar nicht mehr genau. Es habe sich einfach so ergeben, sagt er. Die Wahl für Tornesch bereut der 76-Jährige aber nicht. „Tornesch bietet eine gute Mischung aus Ruhe und einer guten Lage zu Nachbarstädten“, sagt Schneider. Pinneberg, Elmshorn, Wedel, Hamburg, das sei alles nur einen Steinwurf entfernt. Dort gebe es Einkaufsmöglichkeiten, Cafés für den Zeitvertreib und den Klönschnack mit Freunden. Insofern böten sich viele Freizeitmöglichkeiten in der leicht erreichbaren näheren Umgebung für ihn. Dass Tornesch im Vergleich dazu eher ruhig ist, mag er. Es müsse halt nicht überall Trubel sein. Und dass er nach seinem Eintritt in das Rentnerdasein in Tornesch viel leichter als in Hamburg den Kontakt zu einem Verein gefunden hat, ist ein weiteres Plus für die Stadt, sagt Schneider.
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Janine Anders ist 2009 nach Tornesch gezogen. Zuerst hatte sie befürchtet, dass es lange dauern werde, sich als Neuankömmling in der Stadt einzuleben. Doch was sie inzwischen an der Stadt mag, ist, dass dort schnell Freundschaften geschlossen werden können. „Ich habe mich schnell eingelebt, habe Freunde und spiele auch Badminton beim TuS Esingen. Das Leben in Tornesch bringt mir Spaß“, sagt die 18-Jährige. Dass sie in Tornesch ein recht ruhiges Leben führen könne, schätzt sie auch. Stets Hektik um sich herum, das braucht und will sie nicht, und in Tornesch kann sie einfach mal abschalten, sich in eine ruhige Ecke zurückziehen, ein wenig für sich seien. Und wenn sie dann mal doch etwas mehr Trubel brauche, zu einem Konzert oder einer Party wolle, dann sei Hamburg ja gleich um die Ecke und mit dem Zug schnell zu erreichen. „Die Zuganbindung hier ist einfach gut, ich komme schnell zu Veranstaltungen hin und auch wieder zurück“, sagt sie.
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Harald Schulz ist 1974 von Hamburg nach Tornesch gezogen. Für den studierten Physiker war in den 70er-Jahren die Nähe zu DESY ein wichtiger Punkt bei der Wohnortsuche. Denn damals, als er für das Hamburger Forschungszentrum tätig war, gab es noch einen Wohnzuschuss, wenn eine bestimmte Wohnnähe zum Unternehmen bestand. „Ich habe mit einem Zirkel einen Kreis auf einer Karte gezogen, und da sah ich dann Tornesch“, sagt Schulz. Heutzutage ist ihm das Vereinsleben in der Stadt besonders wichtig. „Die Kulturgemeinschaft ist für mich und meine Frau eine tolle Möglichkeit, um etwas für die Allgemeinheit zu tun“, sagt der 73-Jährige. Auch die ländliche Idylle mag Schulz. Besonders beeindruckt hat ihn aber, dass die Tornescher ihn damals sofort gut aufnahmen, als er aus Hamburg aufs Land gezogen war. „Die waren alle sehr nett zu uns. Das ist bis heute so geblieben“, sagt er. Die Stadt habe ihren freundlich, dörflichen Charakter trotz des rasanten Wachstums teils erhalten können.
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Rainer Lange ist durch und durch gebürtiger Tornescher. Ein Original also. Und Lange mag das Moor, das sich direkt vor seiner Haustür erstreckt. Das Grün, die Bäume, der weite Blick, das mag er. „Ich habe da meine Freiheit, wenn ich mit dem Hund durch das Moor bei Esingen spazieren gehe“, sagt der 69-Jährige, der sein Leben lang in Tornesch gelebt und gearbeitet hat. Nicht nur das Moor, auch die Nähe zum Stadtzentrum mit der schnellen Anbindung nach Hamburg per Bahn gefällt ihm. „Wenn ich nach Hamburg will, bin ich schnell da. Das ist ein Stück Lebensqualität für mich“, sagt Lange. Zwar habe sich Tornesch in all den Jahren, die er in der Stadt verbracht hat, stark verändert, die Stadt sei stark gewachsen, die Liebe zu seiner Esinger Heimat hat er aber nicht verloren. „Wer hier aufgewachsen ist, der weiß, was er an Tornesch hat“, sagt Lange. Ein Grund, aus Tornesch wegzuziehen, der ist ihm deshalb auch nie in den Sinn gekommen.
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Fabian Harms hat sein ganzes Leben in Tornesch gewohnt. Auch er mag, wie viele Tornescher, die direkte Anbindung der Stadt an Hamburg mit der Bahn. Für Berufstätige und auch für alle, die abends gern etwas Abwechslung suchen, sei die Nähe zur Hansestadt ideal. „Man kommt schnell rein nach Tornesch und auch schnell wieder raus“, sagt Harms. Was ihm auch gefällt, ist, dass die Geschäfte in Tornesch relativ lange Öffnungszeiten bieten. Auch der Branchenmix im Handel sei gut. Alles, was er zum Leben braucht, könne er vor Ort einkaufen. „Das ist für mich ein wichtiger Faktor für eine attraktive Stadt“, sagt der 23-Jährige. In einem kleinen Dorf sei es viel schwieriger, nach der Arbeit noch einkaufen zu gehen. Das funktioniere in Tornesch dagegen sehr gut. Die Stadt sei nicht zu klein, nicht zu groß. Eben genau richtig. „Was mir auch gut gefällt, ist die Gastronomie. Hier gibt es leckeres Essen“, meint er.
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Holger Pott ist Ur-Esinger. Der 56-Jährige ist in dem Tornescher Stadtteil aufgewachsen und bis heute dort verwurzelt. Was Tornesch so toll macht, das sei schwer zu beurteilen, sagt er. „Ich bin ja nie woanders gewesen, ich kann also nicht wirklich Vergleiche anstellen“, sagt Pott und lacht. Andere Städte seien sicher auch nicht schlecht, aber in Tornesch fühlt er sich einfach wohl. Tornesch sei noch überschaubar von der Größe. Das mag er. Und auch, dass die Stadt jedem gute Möglichkeiten biete, sich in Vereinen zu engagieren, sei es im Sport, in der Kultur oder ein soziales Engagement. Das Vereinsleben sei eine Stärke der Stadt. Er selbst ist natürlich auch in einem Verein tätig. Beim Museum Mölln-Hof schaut er mit nach dem Rechten. Die Arbeit in dem Museum macht ihm Spaß.
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