Hasloh

A-7-Ausbau zerstört den Wildschutzzaun

| Lesedauer: 3 Minuten
Burkhard Fuchs und Arne Kolarczyk

Foto: Burkhard Fuchs

Hasloher Anwohner wundert sich, dass trotz des Wildwechsels nichts passiert. Tiere auf der A 23 sorgen für Sperrung.

Hasloh.  Baumfällarbeiten an der Autobahn 7 haben in Hasloh dazu geführt, dass ein Wildschutzzaun erheblich beschädigt wurde. Bis heute sei er nicht repariert worden, ärgert sich der Eigentümer Christopher Heinemann. „Jetzt besteht die akute Gefahr, dass die Tiere einfach auf die Autobahn laufen.“

Festgestellt hatte der Besitzer des Josefinenhofes den Schaden bereits Ende November. Es seien auf einer Länge von etwa 500 Metern parallel zur Autobahn erhebliche Rodungsarbeiten vorgenommen worden.

Dabei stürzten offenbar Bäume auf den Wildschutzzaun, der unmittelbar an der A-7-Böschung zwei Meter hoch steht. Nun ist der Zaun an mehreren Stellen zum Teil auf Kniehöhe heruntergerissen. Auch einige der Standpfeiler sind dabei beschädigt und aus der Erde herausgerissen worden.

Als betroffener Eigentümer sei er weder über die Rodungsarbeiten noch über die Beschädigungen informiert worden, wundert sich Heinemann. Er habe sich an die Gemeinde, dann an die Stadt Quickborn, die Hasloh mitverwaltet, und an die Polizei in Bönningstedt gewandt. Niemand habe ihm sagen können, so Heinemann, wer denn dafür zuständig sei.

Erst über einen Bekannten sei er schließlich an die Firma Via Solutions Nord geraten, die als großes Konsortium mehrerer Baufirmen für den sechsspurigen Ausbau der A 7 von Hamburg bis Bordesholm verantwortlich ist, so Heinemann. Dort habe er dann die Auskunft erhalten, dass das Problem bekannt sei und man sich rasch darum kümmern werde.

Als er vorige Woche von einer Dienstreise nach Hause zurückkehrte, habe er spätabends beleuchtete Arbeiten auf seinem Grundstück direkt an der A 7 beobachtet, sodass er davon ausging, dass der Zaun nun repariert werde. Doch als er sich am nächsten Tag im Hellen das Gelände anschaute, stellte er fest, dass lediglich die gerodeten Bäume und Äste entfernt worden seien. Der Zaun hängt immer noch an mehreren Stellen herunter.

„Wenn ich meine Hunde frei laufen lasse, bekomme ich sofort Ärger mit dem Jagdpächter“, wundert sich Heinemann. „Aber mit dem Wildschutzzaun passiert gar nichts. Dabei ist jetzt akuter Wildwechsel. Es ist Gefahr im Verzuge. Nicht auszudenken, was passieren kann, wenn ein Reh plötzlich vor ein Auto auf die Autobahn läuft.“ Abgesehen davon, dass auch seine kleinen spielenden Kinder oder seine Hunde in Gefahr seien, weil sie der Zaun kaum aufhalten kann.

Christian Merl von Via Solutions Nord versprach am Montag auf Nachfrage des Abendblattes: „Der Zaun wird noch vor Weihnachten repariert und im nächsten Jahr nach Fertigstellung des Ausbaus der Autobahn 7 komplett erneuert.“

Rehe auf der Fahrbahn: Sperrung der A 23 am Montag

Wie wichtig es ist, dass die Schutzzäune intakt sind, beweist ein Vorfall vom Montagnachmittag auf der Autobahn 23. Mehrere Rehe hatten zu einer Vollsperrung der Autobahn und einem längeren Rückstau geführt.

Die Tiere waren auf Höhe des Rastplatzes Forst Rantzau plötzlich auf der Fahrbahn aufgetaucht. Nachdem mehrere Verkehrsteilnehmer die Polizei riefen, verfügte diese um kurz vor 12.30 Uhr eine Vollsperrung der Trasse in beiden Richtungen zwischen Pinneberg-Nord und Tornesch.

Nach 45 Minuten gelang es den Beamten, die Rehe einzufangen. Mit Unterstützung der Autobahnmeisterei und weiterer Helfer wurde der löchrige Wildschutzzaun repariert und die Rehe zu einer Wiese in sicherer Entfernung zur A 23 gebracht.

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Pinneberg