Kreis Pinneberg. Waschbär, Nilgans, Wollhandkrabbe und Co. haben längst den Kreis Pinneberg erobert. Sie bereiten den heimischen Arten Probleme.
Artenschutz
Diese Tiere im Kreis sind Einwanderer
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Von Anne Dewitz
Der Fasan ist vielen ein Inbegriff eines heilen Habitats. Sein natürliches Verbreitungsgebiet des Fasans reicht vom Schwarzen Meer über die Trockengebiete Mittelasiens bis in den Osten Asiens. Hiesige Bestände gehen ausschließlich auf um 1950 in Schleswig-Holstein ausgebürgerte Tiere zurück.
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Der Signalkrebs, ein aus Nordamerika stammender Flusskrebs, wurde ab 1960 zunächst von Schweden, später auch von anderen europäischen Staaten eingeführt. Es war der Versuch, die Krebsfischerei wiederzubeleben, nachdem der europäische Edelkrebs durch die Krebspest massiv dezimiert wurde.
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Der Nutria, auch Biberratte genannt, wurde 1926 aus Südamerika für Pelze und Fleisch ins Land gebracht. Einige büxsten aus und breiten sich überall aus, wo Wasserläufe sind. Die Nagetiere durchwühlen Uferböschungen und Deiche, womit sie sich trotz putzigen Aussehens nicht immer Freunde macht.
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Der Kamberkrebs stammt aus Nordamerika. Der Fischer Max von dem Borne setzte 1890 etwa 90 Tiere in der Oder aus. Die Art fand ideale Bedingungen vor und eroberte schnell auch norddeutsche Gewässer. Als Überträger der Krebspest, gegen die er immun ist, trägt er zum Verschwinden heimischer Krebse bei.
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Die Kartoffelkäfer sollen während des Zweiten Weltkriegs von US-Piloten abgeworfen worden sein, behauptete damals das NS-Regime. Dafür gibt es keine Belege. Seine Heimat ist Colorado (USA). In Europa wurde er erstmals 1877 in den Häfen von Liverpool und Rotterdam gesichtet.
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Die Chinesische Wollhandkrabbe hat sich trotz Bekämpfung durch den Menschen als Neubürger fest etabliert. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden vermutlich ihre Larven aus Ostchina mit dem Ballastwasser von Handelsschiffen eingeschleppt. Sie erhielt ihren Namen, weil insbesondere die männlichen Tiere einen Pelz an den Scheren tragen.
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Der Marderhund, in Japan als Tanuki verehrt, gilt hier als unerwünschter Neubürger. In der Sowjetunion wurde er wegen seines Pelzes gezüchtet, breitete sich von dort aus. Der Nabu Schleswig-Holstein relativiert: Die Invasion blieb bislang ohne dramatische Folgen für unser Ökosystem.
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Die Nilgans ist ein Gefangenschaftsflüchtling. Der Name leitet sich vom Fluss Nil in ihrer ägyptischen Heimat ab. Seit 1800 wird sie als Ziergeflügel in Europa gehalten. Ein sehr erfolgreicher Neozoen, weil anpassungsfähig, aggressiv gegenüber anderen Tieren und fruchtbar.
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Der Damhirsch ist eigentlich ein Asiat. In vielen Regionen Europas ist er heute beheimatet, weil er vor allem während der Zeit des Absolutismus von Landesherren als weiteres jagdbares Hochwild eingeführt wurde – auch von Großgrundbesitzern in Schleswig-Holstein, wo Rothirsche selten waren.
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Die Streifengans ist in Zentral- und Südasien heimisch und kam als Zooflüchtling in unsere Gefilde. Zu erkennen ist sie an den zwei namengebende schwarzbraunen Querstreifen. Nun sind etwa 30 Exemplare im Hamburger Raum südlich der Elbe und somit auch in der Elbmarsch anzutreffen.
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Der Waschbär kommt aus Nordamerika. Alle in Europa vorkommenden Tiere gehen zurück auf im 20. Jahrhundert aus Pelztierfarmen und Gehegen entkommene oder ausgesetzte Artgenossen. Als Nesträuber, besonders von Bodenbrütern, kann er zu gefährlichen Bestandseinbußen beitragen.
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Die Miniermotte sorgt dafür, dass das Laub der Roßkastanie braun wird. Damit macht sich der Balkan-Eindringling kaum Freunde. Seine extrem schnelle Vermehrung in Mitteleuropa ist möglich, weil er kaum natürliche Feinde hat bzw. mögliche Fressfeinde diese neue Nische noch nicht erschlossen haben.
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Die Wanderratte, ursprünglich in Ostasien heimisch, wurde bereits durch den Menschen weltweit eingebürgert, überwiegend per Schiff. Sie zählt heute zu den häufigsten Säugerarten der Welt und hat vielfach erhebliche negative Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt.
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Der Amerikanische Ochsenfrosch gilt als etabliert und steht auch aufgrund seiner Größe in Konkurrenz zu den heimischen Amphibienarten. Der Vielfrass vertilgt sogar Mäuse. Die ersten Exemplare lebten in Terrarien. Besitzer, die ihnen überdrüssig wurden, setzten sie aus.
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Der Asiatische Marienkäfer wurde in Europa zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingeführt. Inzwischen tritt er massenhaft auf. Man befürchtet, dass er einheimische Marienkäfer-Arten verdrängt. Wahrscheinlicher ist, dass ihn der Mensch durch den Einsatz von Pestiziden stark dezimiert.
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