Kreis erhöht Zuschüsse für Familienbildungsstätten. Kommunen steuern feste Jahresbeträge bei

Kreis Pinneberg. Vor 20 Jahren war es mit 100 Kindern im Kreis Pinneberg eine gute Ergänzung für das Betreuungsangebot in den 154 Kindergärten. „Da waren es meist Mütter, die sich zu ihren eigenen Kindern einige fremde ins Haus geholt haben, um die sie sich gekümmert haben“, sagt Birgit Schucht von der Kreisverwaltung. Heute ist die Kindertagespflege professioneller geworden und kaum noch wegzudenken aus der Kinderbetreuung. Die 262 Tagesmütter und zehn Tagesväter betreuen heute 1588 Kinder im Kreis. Zwei von drei Kindern unter drei Jahren werden von privaten Tagespflegerinnen betreut. Guter Grund für den Kreis Pinneberg, dieses bewährte Modell auf neue vertragliche Füße zu stellen.

So ist die Finanzierung der Qualifizierung der Kindertagespflegepersonen, wie sie offiziell heißen, und die Vermittlung über die drei Familienbildungsstätten (FBS) in Elmshorn, Pinneberg und Wedel, die diese Aufgabe vom Kreis übertragen bekommen haben, jetzt für die nächsten fünf Jahre gesichert. Der Kreis Pinneberg übernimmt jetzt 55 statt bisher 45 Prozent der Gesamtkosten und hat seinen Zuschuss von 173.800 auf 246.400 Euro pro Jahr erhöht. Dadurch sinkt der Zuschuss, den die 48 Festlandgemeinden je nach Anzahl der aus ihren Orten so betreuten Kinder zu zahlen haben, von 235.000 auf 201.700 Euro. Den größten Eigenanteil hat die Stadt Elmshorn mit 38.375 Euro zu tragen, wo 357 Kinder von Tagesmüttern betreut werden.

Erstmals sei es gelungen, die Städte und Gemeinden zu verpflichten, ihren Förderbetrag für fünf Jahre fest zuzusagen, freut sich Ulrike Wohlfahrt von der FBS Wedel. „Das erspart uns erheblich viel Zeit und Aufwand, was wir nun für unsere Arbeit besser nutzen können.“ So musste vorher jede einzelne Gemeinde vor den Haushaltsberatungen aufs Neue um den Zuschuss gebeten und die Betreuungszahlen nachgewiesen werden. Das entfällt nun bis 2020.

Für die Eltern bedeute diese erneute Verlängerung des Fördervertrages ein hohes Maß an Verlässlichkeit, betont Fachdienstleiterin Birgit Grelck. Sie können sich auch in Zukunft darauf verlassen, dass ihre Kinder von den Tagesmüttern höchst flexibel und gut betreut werden. Zum Teil reichen die Bereuungszeiten von 4 Uhr in der Früh bis abends um 20 Uhr. Jede Stunde Betreuung kostet in der Regel vier Euro. Damit ist die Betreuung eines Kleinstkindes 130 bis 255 Euro bei 20 bis 40 Stunden pro Woche teurer als ein Krippenplatz. Mehrausgaben, die sich die betroffenen Eltern vom Kreis zurückholen können.

Tagesmütter müssen mindestens 21 Jahre alt sein und sich in 200 Stunden nebenberuflich in Pädagogik, Psycholgie, Steuerrecht, Gesundheit und Ernährung haben ausbilden lassen.