Sie kamen am Freitagmorgen, zückten die Motorsägen und versetzen die Anwohner in Sorge.

Wedel. Denn die die Mitarbeiter des Bauhofes waren ausgerechnet auf der Fläche Feldstraße/Rudolf-Breitscheid-Straße unterwegs. Sie steht im Fokus eines geplanten Bürgerbegehrens. Die Anwohner wehren sich gegen die Baupläne der Stadt, auf der 1800 Quadratmeter großen Grünfläche ein Flüchtlingsheim zu errichten. Die unangekündigte Baumpflegemaßnahme der Stadt sorgte somit für viel Wirbel.

In der vergangenen Woche seien das Grundstück vermessen und Bodenproben genommen worden. Jetzt folgte die Fällaktion. „Das sieht nach Vorarbeiten aus“, sagt Lutz Steinmüller. Er gehört zu den drei Initiatoren, die das Bürgerbegehren auf den Weg gebracht haben. Scheinbar mit Erfolg. „Wir haben 900 Unterschriften zusammen“, so Steinmüller. Bisher hätten sie dabei nur auf das Schneeballsystem gesetzt, nun wolle man auch in der Öffentlichkeit offensiv um Unterschriften werben.

Bis Juli braucht die Gruppe rund 1900 Unterstützer, die die Grünanlage erhalten wollen. Vorher einfach Tatsachen zu schaffen? Diesen Vorwurf weist die Wedeler Stadtverwaltung zurück. Es liege keine Baugenehmigung vor, somit wäre das rechtlich gar nicht möglich. Die Pflegearbeiten, bei denen drei Bäume gefällt und Sträucher gestutzt werden sollten, wurden trotzdem gestoppt. Jetzt sollen die sensibilisierten Anwohner erst informiert und dann die Arbeiten zu Ende geführt werden.