Eine Glosse von Rainer Burmeister

Haben Sie es auch gelesen? Unter dem Titel „Die Welt von oben“ wird in der Pinneberger Rathauspassage vom 28. März an die Stadt mit Luftbildern aus der Vogelperspektive gezeigt. Na, wenn das kein Geistesblitz war! Denn Pinneberg von oben ist mindestens zehnmal schöner als auf dem Boden der Tatsachen. Keine Baustellen, keine hirnrissigen Umleitungen und Verkehrsengpässe, keine Schlaglöcher in den Fahrbahnen, keine mit Stolpersteinen gepflasterten Gehwege.

Mit Pinneberg ist es offenbar nicht anders als mit dem Rest der Welt. Astronauten der Raumstation ISS berichten immer wieder von der faszinierenden Sicht auf unseren blauen Planeten. Aus der Tiefe des Weltalls sind Elend, Katastrophen und Zerstörung oft nicht auf den ersten Blick wahrzunehmen. Doch auch im Showbusiness führt Distanz meist zu erfreulicheren Resultaten. Wenn bei gereiften Schlagersängern und Filmstars die Kamera mehr Abstand hält, fallen Falten oder deren missglückte Beseitigung viel weniger ins Auge.

Zurück nach Pinneberg. Wäre es nicht zum Abheben schön, wenn die Bürgermeisterin einmal monatlich besonders verdiente oder besonders vom Leben in Pinneberg gestresste Bürger zum Rundflug über die Stadt einladen würde? Getreu der Image-Kampagne „Wir können auch anders!“