Jochen Ziehmann machte seinem Frust am Dienstagabend noch einmal Luft.

Schenefeld . Der Grüne, der den Ausschuss für Energie, Wasser und Abwasser leitet, ist mit dem von der Stadt in Auftrag gegebenen Gutachten zur Sanierung des Schulzentrums überhaupt nicht zufrieden. Unter anderem kommt das Gutachten zu dem Ergebnis, dass der Energieverbrauch der Schule mit dem Bedarf übereinstimmt. Sprich: Es gibt gar kein Einsparpotenzial. Dabei war der Energiebericht des Dena-Instituts zu einem ganz anderen Ergebnis gekommen.

Deren Experten hatten das Schulzentrum als einen von Schenefelds größten Klimasündern ausgemacht und ein Einsparpotenzial von etwa 32 Prozent prognostiziert. Eine Million Euro stellten die Kommunalpolitiker daraufhin 2015 für die Sanierung des Schulzentrums zur Verfügung. Das Gutachten sollte ursprünglich genaue Hinweise darauf geben, was angepackt wird. Rund 40.000 Euro später stehen die Politiker mit einem Gutachten da, das sie nicht weiterbringt und laut Ziehmann auch Fehler enthält, wie die Behauptung, eine Solaranlage lohne sich nicht, weil die Einspeisevergütung sich geändert habe. „Hat sie nicht“, sagt Ziehman, der selbst in Branche tätig ist. Mit seiner Forderung nach einem neuen Gutachten konnte sich der Grüne am Ende nicht durchsetzen, dafür könnten jetzt einzelne Maßnahmen auf ihre Umsetzung hin genauer geprüft werden.

Unter anderem hatten die Kommunalpolitiker bei einer Begehung am Dienstag die Heizungskörper unter die Lupe genommen. Eine Idee ist es, von dem eine Million Euro umfassenden Budget Geld für die Anschaffung von Steuergeräten abzuzweigen, wenn eine Untersuchung zeigt, dass sich das rentiert. Zudem soll der Kriechkeller gedämmt werden, von dem sich die Kommunalpolitiker während der Begehung auch ein Bild gemacht hatten.