In der Wildtierstation Hamburg/Schleswig-Holstein in Sparrieshoop werden zur Zeit sechs junge Feldhasen mit der Flasche großgezogen.

Sparrieshoop. Ein Rund-um-die-Uhr-Job für die Tierpfleger, denn sie müssen die Jungtiere regelmäßig mit Ersatzmilch füttern. Eine vermeidbare Arbeit.

Jetzt im Frühjahr werden junge Feldhasen von der Häsin in sogenannten Sassen geboren. Mit offenen Augen und Fell sitzen die kleinen Häschen scheinbar verlassen im offenen Gelände. Das weckt bei dem einen oder anderen Menschen den Beschützerinstinkt. In der Annahme, etwas Gutes zu tun, nehmen sie die Tiere mit nach Hause. Christian Erdmann von der Wildtierauffangstation mahnt, dies bleiben zu lassen. „Die Junghasen kommen ohne menschliche Hilfe am besten zurecht“, sagt Erdmann, der seit mehr als 27 Jahre verletzte Wildtiere versorgt.

Durch Umwelteinflüsse ist der Bestand stark zurückgegangen. Deswegen wurde der Feldhase auch zum Wildtier des Jahres 2015 ernannt. Streunende Katzen und Hunde setzen ihm noch mehr zu. Sie schleppen die Jungtiere nach Hause, oft verletzt. „Und die Haustierbesitzer kommen dann mit den Hasen zu uns“, sagt Erdmann. Nicht jede Handaufzucht ist erfolgreich.