Fahrradstadt bleibt Traum

21. Februar: „Pinneberg ist ein schlechtes Pflaster für Radfahrer“

Das wird leider mit Sicherheit „mangels Masse“ (Kasse) auch die nächsten zehn Jahre so bleiben, weil jeder verfügbare Euro als Erstes in Straßensanierung gesteckt wird. Da müsste noch so mancher Umbruch geschehen, bevor Frau Steinbergs Traum einer „Fahrradstadt“ auch nur im Ansatz Wirklichkeit wird. Desweiteren muss auch erst mal die völlig desolate Fahrradständer-Situation beidseits des Bahnhofs angegangen werden. Und übrigens: Für Mieträder sehe ich in Pinneberg keinerlei Bedarf.

Rainer Hinze

Ganz andere Probleme

Haben wir in Pinneberg keine anderen Probleme als den Auslassungen dieser selbsternannten Funktionäre des ADFC zu folgen? Die Stadt hat keinen genehmigten Haushalt, es fehlt das Geld, um unsere Schulen in Schuss zu bringen, Schwimmbad und Kulturbereiche stehen immer wieder auf der Kippe und da erdreistet sich die Pinneberger Sprecherin des Fahrradclubs, Leihfahrräder in Pinneberg zu fordern.

Ich kann nur hoffen, dass Verwaltung und Politik nicht zu sehr vor dem Stimmenpotenzial dieser Lobbyisten einknicken. Niemand wird etwas gegen gute Straßenverhältnis für Radfahrer und andere Verkehrsteilnehmer haben, dieses kann aber doch nicht nur in eine Richtung gehen. Radwege haben über Jahrzehnte gut funktioniert. Der Fehler ist, dass sie nicht gepflegt und instand gehalten wurden. Deshalb die Radfahrer jetzt aber auf die Straße zu schicken, teure Umbauarbeiten vorzunehmen, kann noch nicht die Lösung bringen.

Wenn man die Breslauer Straße sieht, kann man sich nur wundern. Da wird ein Radweg auf die Straße gemalt, nur Radfahrer sieht man dort ganz selten. Soll das Radfahren sicherer werden, erreicht man dieses Ziel doch nicht dadurch, dass man die Radfahrer auf die Straße zwischen die Autofahrer schickt und dann von Gleichberechtigung redet. Wenn man objektiv ist und dieses Ziel weiter verfolgen will, dann ist doch Aufklärung und Kontrolle nötig. Viele Radfahrer halten sich an keine Regeln, wie mir scheint oft aus Unwissenheit, teilweise auch unter dem Eindruck „wir sind gleichberechtigt und dürfen alles.“

Wenn man aber Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer will, müssen auch für alle die gleichen Rechte und Pflichten gelten. Und hierfür halte ich den Aufwand einfach für zu groß und nicht zielführend. Um den Verkehr für Radfahrer sicherer zu machen, wären gut gestaltete Radwege der richtige Weg. Wobei regelnde Maßnahmen an den Kreuzungen, wie Vorrangschaltung vor dem abbiegenden Verkehr und andere Maßnahmen sicher helfen würden. Wenn wir mit deutscher Gründlichkeit aber die totale Gleichberechtigung durchsetzen wollen, dann müssen wir auch gleiche Bedingungen schaffen wie: Nummernschild für Fahrräder, Führerschein, Versicherungspflicht und ein Alkoholverbot auf dem gleichen Niveau wie bei Autofahrern.

Ich glaube kaum, dass ein Radfahrer diese Auflagen für sich wünscht. Ich glaube auch, dass sie nicht viel helfen würden, genauso glaube ich aber auch, dass der Radverkehr nicht zwischen den Kraftfahrzeugverkehr gehört.

Joachim Prechel

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