Der schleswig-holsteinische Landtagspräsident Klaus Schlie und Landrat Oliver Stolz haben jetzt im Elmshorner Kreishaus in einer feierlichen Jubiläums-Zeremonie 77 neue deutsche Staatsbürger aus 34 verschiedenen Ländern begrüßt.

Kreis Pinneberg.

Stolz berichtete den Anwesenden in seiner Begrüßungsrede: „So viele waren es noch nie.“ Den Neubürgern misst er eine große Bedeutung bei. „Sie werden maßgeblich die Zukunft Deutschlands mitgestalten“, so der Landrat. Es war die 50. Einbürgerungszeremonie des Kreises Pinneberg. Nach der Begrüßung durch den Landrat folgte die Festrede von Schlie. Anschließend wurde den neuen Staatsbürgern die Papiere überreicht. Das betraf nicht nur Einzelpersonen. Für viele war die Zeremonie ein richtiges Familienereignis, inklusive feierlichem Foto mit dem Landrat und einem Vertreter ihrer Gemeinde.

Der größte Teil der neuen Staatsbürger, 26 Menschen, ist in Elmshorn zu Hause. Die meisten Neubürger kamen aus der Türkei oder Polen nach Deutschland. Die Mehrheit ist weiblich: 47 Frauen sind jetzt offiziell Deutsche, ihnen stehen 30 Männer gegenüber. Sie waren aus elf verschiedenen Städten und Gemeinden im Kreis nach Elmshorn gekommen. Die Kommunen hatten jeweils einen Vertreter geschickt, der die neuen Papiere feierlich mit Landrat Stolz übergab.

Schlie sagte in seiner Festrede, dass die hohe Zahl dieser Zeremonien zeige, wie selbstverständlich im Kreis Pinneberg Menschen anderer Herkunft willkommen geheißen werden. Gegenüber den neuen Staatsbürgern äußerte Schlie Verständnis dafür, dass die Annahme einer neuen Staatsbürgerschaft nicht leicht sei. Er sagte aber auch: „Es ist keine Entscheidung gegen die Herkunft, denn die eigene Herkunft kann man nicht verleugnen.“

Eine neue Staatsbürgerschaft sei eine bewusste Entscheidung für deutsche Werte wie das Grundgesetz mit all seinen Rechten und Pflichten. Der Landtagspräsident hob besonders das Wahlrecht hervor. Manche könnten jetzt zum ersten Mal am demokratischen Prozess teilnehmen. Er empfahl den neu Eingebürgerten außerdem, sich aktiv in ihren Gemeinden zu engagieren. „Das Ehrenamt hat eine große Bedeutung in der deutschen Gesellschaft“, so Schlie.

Auch Sigita Keritam aus Wedel will sich an ihrem Wohnort einbringen. Vor sechs Jahren kam sie aus Litauen nach Deutschland und hat nun die Staatsbürgerschaft ihrer Wahlheimat angenommen. „Man hat sich halt entschieden, hier zu leben“, sagte Keritam, die sich durch Job und Freunde schon längst anerkannt fühle. Nun möchte sie sich lokalpolitisch engagieren.