SPD kann sich mit einer Komplett-Erneuerung aller Anlagen nicht durchsetzen

Quickborn. Trotz der Sondersitzung zweier Fachausschüsse und einem erneuten Ratsbeschluss bleibt es dabei: Die Sporthalle Heidkamp in Quickborn wird für rund 2,4 Millionen Euro saniert. „Jetzt können wir weitermachen“, sagte Fachbereichsleiter Ralf Gercken am Dienstag. Wenn nun am 17.März der zuständige Ausschuss den endgültigen Maßnahmen- und Ausschreibungsbeschluss fasst, habe sich die Planung um fünf Wochen verzögert. Komme die SPD mit ihrem Antrag durch, würde sich die Erneuerung der maroden Turnhalle sogar um ein halbes Jahr verschieben, hatte Bürgermeister Thomas Köppl zuvor die Kommunalpolitiker während des Sitzungsmarathons am Montagabend gewarnt.

Die SPD hatte den Zeitablauf durchbrochen mit ihrem Antrag, zunächst ein Gutachten abzuwarten, ob nicht ein Neubau der Turnhalle wirtschaftlicher als die geplante Sanierung sei. Der Beschluss dazu vom 12. Februar habe „zu panikartiger Betriebsamkeit in der Verwaltung“ geführt, stellte SPD-Ratsherr Wolfgang Tröger fest. Und tatsächlich bekam die SPD-Fraktion nun die detaillierte Berechnung auf den Tisch, die sie schon im Oktober, damals vergeblich, gefordert hatte. Demnach wäre der Neubau mit 4,4 Millionen Euro etwa zwei Millionen Euro teurer als die geplante Sanierung. Hochgerechnet auf 25 Jahre würde die Stadt durch die Sanierung immer noch 1,5 Millionen Euro sparen, stellte Gercken dar. Das verlangte Gutachten würde zudem mindestens 200.000 Euro kosten.

In den Ausschüssen unterstützte die FDP-Fraktion den SPD-Antrag, der aber gegen CDU und Grüne keine Mehrheit fand. In der Ratssitzung änderte die SPD ihren Antrag. Nun wollte sie auch am Rohbau der Halle festhalten, der grundsolide sei, wie Ratsherr Karl-Heinz Marrek sagte. „Aber der beschlossenen Sparsanierung können wir nicht zustimmen. Wir sanieren nur Schrott.“ Nun aber Kosten für zwei Sanierungsvarianten zu berechnen, empfanden die Liberalen als überflüssig und stimmten auch dagegen. „Wir halten am Sanierungsbeschluss fest“, sagte Fraktionschefin Annabell Krämer.

Dabei hatte SPD-Ratsherr Marrek eine eigene Rechnung aufgemacht, die eine entkernte und komplett erneuerte Turnhalle in 25 Jahren um 350.000 Euro günstiger ausfallen ließe als die Sanierung. Doch offenbar mochte keine andere Fraktion diese Berechnung nachvollziehen. Nun wird also die Halle in den Herbstferien saniert, ohne dass die Heizungsanlage und die Rohrleitungen ersetzt werden.