Wie viel Geld ist gute Pflege wert? Wie können junge Menschen für Pflegeberufe begeistert werden, und wie kann eine gleichbleibend hohe Qualität in Pflegeeinrichtungen gewährleistet werden?

Uetersen. Diesen und weiteren Fragen wollte die SPD im Kreis Pinneberg bei ihrer Pflegekonferenz im Uetersener Alten- und Pflegeheim Haus am Rosarium auf den Grund gehen. Der Elmshorner Bundestagsabgeordnete Ernst Dieter Rossmann, Birte Pauls, pflegepolitische Sprecherin der Landtagsfraktion, sowie Hans-Peter Stahl, Sozialexperte der Kreistagsfraktion, alle von der SPD, diskutierten mit Bewohnern über Pflegeversicherung, Ausbildung und Pflegereformen auf Landes- und Bundesebene.

Die oft unzureichende Bezahlung sowie die kostspielige Ausbildung verursachten einen erheblichen Fachkräftemangel in der Pflege, sagte Birte Pauls, selbst gelernte Krankenschwester. „Bis 2020 fehlen in Deutschland 300.000 Pflegekräfte, bis 2050 sogar 500.000“, so Pauls. Um dem entgegenzuwirken, müssten der Pflegeberuf und die Ausbildung attraktiver gestaltet werden. „Seit dem Wintersemester wird das Fach Pflegewissenschaften erstmals als Studiengang in Schleswig-Holstein angeboten“, so Birte Pauls. In den vergangenen drei Jahren seien zudem 600 Ausbildungsplätze für Pflegepersonal geschaffen worden.

Die Landespolitikerin wies außerdem darauf hin, dass nicht nur die Bezahlung der Pflegekräfte verbessert, sondern auch die Anzahl der Pfleger pro Bewohner erhöht werden müsse. „Wünschenswert wäre auch ein Bürokratieabbau bei der Dokumentation“, sagte Pauls. „35Prozent der Arbeitszeit eines Pflegers geht für Bürokratie drauf, das ist Zeit, die normalerweise den Patienten zugute kommen sollte.“ Dies frustriere die Fachkräfte und sorge für Überstunden bei den Pflegern.