Fruchtbare Partnerschaft: Marketingunternehmen und Gemeinschafsschule arbeiten zusammen

Elmshorn . Als Teilnehmer der Landespartnerschaft Schule und Wirtschaft schlossen Drei-D Direktwerbung und die Boje-C.-Steffen-Gemeinschaftsschule (BCSG) vor zwei Jahren einen Kooperationsvertrag. Ziel war die Verzahnung zwischen Schule und Wirtschaft. In den vergangenen zwei Jahren wurden eine Reihe von gemeinsamen Projekten realisiert. So nahm das Unternehmen an schulischen Informationsabenden zur Berufsorientierung teil, Azubis stellten in den neunten Klassen ihre Ausbildungsberufe vor und die Schulband trat beim Betriebsfest auf und erkundete den Betrieb bei einem Rundgang.

Insgesamt gibt es in Schleswig-Holstein 885 Kooperationen dieser Art. Im Kreis Pinneberg sind es bislang 30 Partnerschaften zwischen Schulen und Betrieben. Angelehnt an die Duale Ausbildung, die Theorie und Praxis kombiniert, initiierte die IHK im Jahr 2000 das Projekt Partnerschaft Schule-Betrieb. „Die Zusammenarbeit von Betrieben mit Schulen ist eine Win-Win-Situation“, sagt Mareike Petersen, Fachberaterin Schule-Betrieb der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Kiel. Schule ermögliche eine gezielte berufliche Orientierung und die Betriebe könnten gezielt interessierte Schüler ermutigen, sich bei ihnen zu bewerben. Im Fall der Elmshorner Kooperation konnte Drei-D so eine Auszubildende für sich gewinnen. Die 75 Schüler sollten sich zur Übung auf die vier Ausbildungsberufe bei Drei-D online bewerben. Marie Guldbrandsen nahm die Aufgabe besonders ernst. Die 16-Jährige überzeugte mit ihrer, wenn auch nicht fehlerfreien, Bewerbung und wurde gemeinsam mit zwei anderen Schülerinnen zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Nach einem anschließenden einwöchigen Praktikum konnte sie ihren Ausbildungsvertrag als Kauffrau im Büromanagement unterschreiben. Am 1. August fängt sie ihre Lehre an.

„Wir haben das Online-Bewerbungstraining mit den Schülern des gesamten zehnten Jahrgangs gemacht“, sagt Ausbilderin Petra Sternberg, die das Team Business-Development und Marketing leitet. Aktuell betreut sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Tobias Schulz 20 Auszubildende in den Bereichen Lagerlogistik, Fachinformatiker der Systemintegration und der Anwendungsentwicklung und Kauffrau/Kaufmann im Büromanagement.

„Die Schüler konnten ihre Bewerbungsunterlagen optimieren und erhielten Einblicke in betriebliche Abläufe“, sagt Wolfgang Neumann, stellvertretender Schulleiter der BCSG. Gerade der Bereich Online-Bewerbung könne in der Schule kaum behandelt werden. Viele Schüler seien schon am Scannen der Unterschrift und des Fotos gescheitert. Zudem sei die Orientierungslosigkeit der Jugendlichen und der Bedarf an Entscheidungshilfe nie größer gewesen. „Viele behaupten erst einmal, sie machen mit der Schule weiter, um die Entscheidung, was sie beruflich werden möchten, aufschieben zu können“, sagt der Lehrer. Dabei könne gerade eine Berufsausbildung die persönliche Reifung vorantreiben und ein weiterführender Schulabschluss sei gut mit einer Lehre kombinierbar.