Es ist menschlich, aber auch seltsam, wie da in Barmstedt zwischen dem Rathaus und dem wichtigsten Unternehmen der Stadt kommuniziert wird.

Da wird eine Anfrage monatelang nicht beantwortet, um dann einen unüberlegten Schnellschuss auszulösen. Anschließend werden Anwälte und die Politik bemüht, einen Streit zu schlichten, den die Kontrahenten untereinander nicht klären konnten. Diese atmosphärischen Störungen zwischen Werkleitung und Verwaltungsspitze sollten schnell aufhören, sonst schaden sie noch der Stadt.

Die Gemengelage ist schwierig. So ist Bürgermeisterin Döpke Vorgesetzte des Werkleiters im Eigenbetrieb. Das Hauptbetätigungsfeld der Stadtwerke betrifft aber inzwischen die Vertriebs- und Netz GmbH, wo Freyermuth Geschäftsführer und Döpke Vertreterin der Gesellschaft ist. Die Interessen, die sie dort zu vertreten hat, legt die Politik fest. Insofern ist nicht immer klar, wer das Sagen hat. Das lässt Spielraum für Missverständnisse.

Solange das Verhältnis zwischen beiden Seiten gut ist, ergeben sich keine Probleme. Doch offenbar kann der Werkleiter nicht mehr so schalten und walten wie beim Amtsvorgänger Döpkes. Damit muss er sich abfinden. Er kann aber auch erwarten, dass die Verwaltung vorher geprüft hat, ob eine Investition sinnvoll ist, erst recht, wenn sie monatelang im Raum stand. Dafür ein Rechtsgutachten erstellen zu lassen, war überflüssig.

Die Streithähne sollten sich schnell vertragen. Sonst muss die Politik ein moderiertes Mediationsverfahren einleiten.