In der Schenefelder Galerie Gerd Uhlig stellen die Fotografin Gundel Deckert und der Bildhauer Peter Hoffmann-Wick aus

Schenefeld . Fast genau ein Jahr ist es her, dass Gerd Uhlig eine Galerie im Einkaufszentrum Schenefeld eröffnet hat. Fünf Ausstellungen waren seither dort zu sehen. Am Donnerstag, 5.Februar, geht der Rellinger mit einer neuen Schau an den Start: Unter dem Titel „Wasser und Holz. Zwei Elemente“ zeigt Uhlig Werke der Fotografin Gundel Deckert und des Bildhauers Peter Hoffmann-Wick.

„Die Maserungen von Holz und Wasser sind oft identisch“, sagt Deckert, die sich in ihren Aufnahmen intensiv mit den Strukturen von Wasser auseinandersetzt. Regelmäßig steigt die Hamburgerin von ihrem Zweitwohnsitz in den Bergen Mallorcas hinunter in die Felsbuchten von Lluc Alcari, um dort zu fotografieren. Vom Ufer aus richtet sie ihre Kamera in die Wellen. Abhängig von der Beschaffenheit des Meeresbodens – felsig, sandig oder bewachsen – fängt sie Grün-, Blau-, Braun- und auch Rottöne mit ihrem Objektiv ein. Auch Tageszeit und Bewölkung haben Einfluss auf die Farbschattierungen ihrer Motive. Wellen geben der Oberfläche Struktur. „Am Wasser liebe ich, dass es sich ständig ändert“, schwärmt sie.

Zur Fotografie sei sie zufällig gekommen, sagt die Künstlerin, die eigentlich Pianistin ist und am Hamburger Konservatorium als Musikdozentin arbeitet. Schlüsselerlebnis sei ein Spaziergang mit Freunden an der Küste von Mallorca vor sechs Jahren gewesen. Während des Ausflugs machte Deckert eher zufällige Bilder vom Wasser. Von den Abzügen war sie positiv überrascht. Aus den Schnappschüssen, aufgenommen mit einer kleinen Analogkamera, sei viel mehr herauszulesen gewesen, als sie erwartet hatte. In den folgenden Jahren vertiefte Deckert ihre Kenntnisse – auch mit Hilfe ihres Mannes, einem Fotografen. Nach wie vor bildet Wasser den inhaltlichen Schwerpunkt ihres Schaffens. „Das Meer öffnet meine Seele und beruhigt mein Herz, es lässt mich weiter schauen und freier atmen“, begründet sie diese Wahl.

In Schenefeld will Deckert 15 Aufnahmen von etwa 60 mal 80 Zentimetern Umfang zeigen. Bis auf eine Ausnahme sind keine Personen zu sehen. „Ich mag Abstraktion, die kaum noch erkennen lässt, dass es sich um Wasser handelt“, sagt die Künstlerin, die nach eigenen Angaben ihre Aufnahmen nur selten am Computer bearbeitet.

Auch Peter Hoffmann-Wick zeigt in der Galerie von Gerd Uhlig in erster Linie abstrakte Werke, allerdings aus Holz. Einige Skulpturen sind dreibeinig, wie die etwa 50 Zentimeter hohen Skulpturen „Safo“ und „Trifo“. Beide Stücke lassen viel Interpretation und Spekulation zu. Der „lachende König“ ist dagegen eindeutig als Abbild eines fröhlichen Monarchen zu erkennen.

„Am liebsten arbeite ich mit frischem Holz, das noch ganz saftig ist“, sagt Hoffmann-Wick. Dass die feuchte Skulptur nach der Fertigstellung reißen könnte, plant der Bildhauer bewusst als optischen Effekt ein. Auf eine bestimmte Holzsorte ist der 63-Jährige nicht festgelegt. Oft benutzt er Eiche. „Sie ist hart und widerspenstig und damit irgendwie maskulin“, meint er. Weibliche Eigenschaften ordnet er der Birke zu: weich, hell, duftend. Obstgehölze schätzt Hoffmann-Wick wegen ihrer knorrigen Struktur und ihrer Färbung. Bei der Wahl der Werkzeuge setzt er ebenfalls auf Vielfalt. Kettensäge, Stemmeisen, feine Messer und Hammer liegen in seiner Werkstatt in Wentorf. Abhängig von den eingesetzten Geräten und der Beschaffenheit des Holzes entstehen Figuren mit glatt-glänzender bis hin zu archaisch-rauher Oberfläche.

„Wenn ich mit einer Skulptur anfange, habe ich in der Regel ein Konzept im Kopf“, sagt Hoffmann-Wick. Während der Herstellung des Objekts fielen ihm spontan weitere Details ein. Hin und wieder muss der Bildhauer seinen Ursprungsplan vollständig über den Haufen werfen. Den „lachenden König“ habe er mit Ton vorgeformt, erzählt er. Bei der Bearbeitung des Holzstücks sei ihm dann ein starker Pilzbefall in die Quere gekommen. Hoffmann-Wick lacht. „Die Skulptur ist schließlich ganz anders geworden, als ich es mir überlegt hatte. Holz ist eben eigensinnig“.

Gerd Uhlig eröffnet die Ausstellung „Wasser und Holz“ am Donnerstag, 5. Februar, um 19 Uhr in seiner Galerie im Einkaufszentrum Schenefeld, Kiebitzweg 2. Zu finden ist der Raum in der ersten Etage. Die Fotos und Skulpturen sind bis zum 14. März jeweils donnerstags und freitags von 12 bis 18 Uhr zu sehen. Sonnabends sind Besucher von 12 bis 16 Uhr willkommen. Der Eintritt ist frei.