Ausschreibung für Grundstück am Schulauer Hafen sieht bis zu siebenstöckiges Gebäude vor. Zuschlag erfolgt nach Punktesystem

Wedel. Die Rahmenbedingungen stehen fest, die europaweite Ausschreibung für das 5500 Quadratmeter große neue Grundstück am Hafen will die Stadtverwaltung zeitnah veröffentlichen. Damit startet die offizielle Suche nach einem Investor, der das Herzstück von Wedels Hafen gestalten soll: Die Bebauung und Gestaltung des durch die Verkürzung des Hafens neu geschaffenen Areals am Strandbaddamm. Möglich ist ein bis zu siebenstöckiges Gebäude, in dem ein Hotel, Büroflächen sowie Gastronomie im Erdgeschoss untergebracht werden sollen. Die Frist läuft etwa sechs Wochen, dann wird unter den möglichst zahlreichen Bewerbern der passende ermittelt, sodass noch möglichst in diesem Jahr auch ein Bebauungsplan für die Fläche auf den Weg gebracht werden kann.

Nach einem für das Projekt entwickelten Punktesystem wird laut Wedels Bauamtschef Klaus Lieberknecht das städtische Grundstück vergeben. Etwa 15 Prozent der Gesamtwertung macht dabei eine Anforderung an den potenziellen Käufer aus, die ursprünglich nicht Teil dieser Ausschreibung sein sollte. Es geht um den Hafenbetrieb. Für den wurde bereits ein Interessent europaweit gesucht. Allerdings ohne Erfolg. Mögliche Betreiber meldeten sich nicht, auch die anschließend geführten Gespräche zwischen der Stadt und dem Hamburger Yachthafenverein führten zu keinem Ergebnis.

Deshalb verfolgt die Stadt jetzt eine neue Taktik. Die Idee: den Hotel- an den Hafenbetrieb zu koppeln. Sprich: Der Investor beziehungsweise Hotelbetreiber wäre auch für die Vergabe von Bootsliegeplätzen für die geplanten 120 Segler verantwortlich. Er müsste die Schlängelanlagen anschaffen und den Hafenmeister stellen. Zudem wäre sein Job, den Hafen funktionstüchtig, sprich: auf Tiefe zu halten, und ihn von Schlick zu befreien. Lieberknecht verweist auf ein ähnliches Modell in Bremerhaven, das so gestaltet ist und erfolgreich laufe. Hier betreibt ein Familienunternehmen ein Boardinghouse und seit 2012 auch ein Hotel am Neuen Hafen, die sich auf Segler mit mehr Komfortansprüchen spezialisiert haben. Die Segler touren in ihren Booten von Hafen zu Hafen, übernachten aber nicht in der Kajüte, sondern lieber im Hotelzimmer mit Service. „Das ist eine Option. Ein Investor, der den Hotel- nicht mit dem Hafenbetrieb koppeln will, kann mit einem guten Konzept trotzdem überzeugen“, erklärt Lieberknecht, die neue optionale Anforderung an den Investor.

Im Erdgeschoss des zukünftigen Hafenkopfgebäudes, das bis zu sieben Stockwerke hoch sein kann, ist Gastronomie vorgesehen. Damit soll die öffentliche Nutzung des hier neu entstehenden Hafentorplatzes gesichert werden. Bis zu 10.000 Quadratmeter Bruttogesamtfläche sind in dem Neubau möglich. Allerdings sind Wohnungen ausgeschlossen.

Auch an der Ostpromenade nehmen die Planungen Gestalt an. Aus Kostengründen sind die Kasematten gestrichen worden. Der kürzlich im Rathaus vorgestellte Ersatz sieht vor, den Höhenunterschied zwischen Uferpromenade und Strandweg durch terrassenartig gestaltete Plateaus auszugleichen. Auf einem dieser höhergelegenen Plateaus soll auch Isis Fischbude seinen Platz bekommen – und zwar in etwa dort, wo er auch vor dem Bauumzug seine Ware an die Elbbesucher gebracht hat.