220.763 Fahrzeuge zum Jahresbeginn beim Straßenverkehrsamt Pinneberg angemeldet

Pinneberg. Immer mehr Bürger des Kreises Pinneberg verfügen über ein eigenes Auto. Im vergangenen Jahr hat der Fahrzeugbestand erneut zugelegt. Zum 1. Januar 2015 waren bei der Zulassungsstelle 220.763 Fahrzeuge angemeldet – ein neuer Rekord. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor wies die Statistik im Kreis Pinneberg lediglich 216.860 Autos, Lastkraftwagen, Motorräder und Anhänger aus, die überwiegend das Kennzeichen PI tragen. „Ich erwarte, dass auch in diesem Jahr die Zahlen weiter ansteigen werden“, sagt Uwe Mohrdiek, Leiter des Fachdienstes Zulassung in der Kreisverwaltung.

Ein überdurchschnittlich großes Plus gab es bei den Neuwagen. Für 13.738 fabrikneue Fahrzeuge wurde voriges Jahr die Zulassung beantragt. Das sind 803 Fahrzeuge oder 6,2 Prozent mehr als 2013, als 12.935 „Neulinge“ auf den Straßen des Kreises unterwegs waren. Die Bürger des Kreises entschieden sich auch 2014 mehrheitlich für den Kauf eines Gebrauchtwagens. In diesem Bereich registrierte die Zulassungsstelle 32.953 Anmeldungen. Das entspricht einer Steigerung von 1187 Fahrzeugen oder 3,7 Prozent gegenüber 2013, als 31.766 Gebrauchte ihren Besitzer wechselten. 35.912 Fahrzeughalter sicherten sich gegen eine zusätzliche Gebühr ihr Wunschkennzeichen, das entspricht einem Zuwachs von 3,2 Prozent.

Der Fachdienstleiter sieht in der anhaltend positiven Wirtschaftsentwicklung und den niedrigen Zinsen für Spareinlagen die Ursache für die erhöhte Nachfrage nach Neu- und Gebrauchtfahrzeugen. „Die Menschen sind bereit, ihr Geld für Anschaffungen auszugeben“, sagt Mohrdiek. Das gelte auch für die Unternehmen, die ihren Fuhrpark in wirtschaftlich rosigen Zeiten häufiger als sonst austauschen. Daher geht der Fachdienstleiter von einem weiter anhaltenden Zulassungsboom aus. „Ich rechne mit etwa 223.000 bis 224.000 bei unserer Behörde zugelassenen Fahrzeugen am Jahresende 2015.“

Sie werden dann nicht mehr allein das PI-Kennzeichen tragen. Seit Beginn des Jahres 2015 muss bundesweit bei Umzügen zwar weiterhin das Fahrzeug umgemeldet werden, jedoch können die Neu-Pinneberger auf Wunsch ihr altes Kennzeichen aus dem bisherigen Heimatort behalten. Bisher war das nur bei einem Umzug innerhalb Schleswig-Holsteins möglich. Und so wird die Zulassungsstelle künftig neben einigen IZ- und SE-Fahrzeugen auch Kennzeichen beispielsweise aus München, Köln oder Stuttgart verwalten. Welcher Fahrzeugtyp die Zulassungshitliste im Kreis Pinneberg anführt, kann Mohrdiek nicht ermitteln.

Sicher ist dagegen, dass im vorigen Jahr 6107 Fahrzeughalter ein Kurzzeitkennzeichen beantragt haben. Diese Zahl dürfte 2015 stark sinken, weil die Regeln zur Erteilung eines solchen vorübergehenden Kennzeichens zum 1. April verschärft werden.

Mohrdiek: „Wir hatten es in der Vergangenheit immer stärker mit einem Missbrauch von Kurzzeitkennzeichen zu tun. Teilweise wurden die in Polen auf Märkten gehandelt.“ Die Kennzeichen würden weiterverkauft, dadurch seien verkehrsunsichere Fahrzeuge unterwegs gewesen, die keinem Halter zugeordnet werden konnten, da dieser nirgends registriert war.

Die Neuregelung sieht vor, dass nur noch Autos mit gültiger Plakette ein solches Fünf-Tage-Nummernschild bekommen. „Die Antragsteller müssen uns also vorher bekanntgeben, welches Fahrzeug sie mit dem Kurzzeitkennzeichen bewegen wollen und nachweisen, dass dieses über eine gültige TÜV-Plakette und eine Betriebserlaubnis verfügt.“ Mohrdiek rechnet damit, dass durch die Neuregelung die Beantragung dieser Fünf-Tage-Nummernschilder um 30 bis 40 Prozent zurückgehen werden.