Matthias Wieske wird nach zehn Jahren als Vize-Chef neuer Leiter des Reviers Pinneberg

Pinneberg. Vom Vize-Chef zum Chef – dieser Traum hat sich für Matthias Wieske erfüllt. Nach zehn Jahren als stellvertretender Leiter des Polizeireviers Pinneberg darf der 52-Jährige die Revierleitung übernehmen. Wieske stand bereits seit September 2014 kommissarisch an der Spitze der 60 Beamten, nach dem der bisherige Revierleiter Thorsten Buchwitz in gleicher Funktion nach Elmshorn wechselte.

„Ich freue mich auf die neue Rolle und auf die Herausforderung, den in mich gesetzten Erwartungen gerecht zu werden“, sagt Matthias Wieske. Bei den Vereinen und Verbänden der Region muss sich der 52-Jährige, der wegen seiner langjährigen Tätigkeit in der Kreisstadt bekannt ist, nicht vorstellen. „Es wird sich kaum etwas ändern. Ich setzte auf Kontinuität und den Ausbau des eingeschlagenen Weges“, sagt der neue Revierleiter.

Wieske startete 1982 in den Polizeidienst mit einem dreijährigen Studium an der Verwaltungsfachhochschule Altenholz. Im Anschluss kam der gebürtige Fehmarner in den Kreis Pinneberg, wo er in verschiedenen Dienststellen Erfahrungen sammelte. Zunächst arbeitete Wieske im Ermittlungsdienst beim Elmshorner Revier, wechselte dann als Einsatzleiter zur damaligen Einsatzleitstelle der Polizei in Pinneberg und rückte dann in den Führungsstab der ehemaligen Polizeiinspektion Pinneberg auf, wo er den Bereich Einsatz verantwortete.

Von 1995 bis 2000 leitete er die Geschäftsstelle der Polizeiinspektion, dann folgte eine Versetzung nach Quickborn. Bis 2005 stand Wieske an der Spitze der Polizeiwache in der Eulenstadt, ehe er 2005 in die Kreisstadt wechselte und als Revierführungsbeamter den Revierleiter vertrat. Parallel dazu amtierte er in den vergangenen sechs Jahren als Leiter der Führungsgruppe der Einsatzhundertschaft.

„Nach dem Weggang von Thorsten Buchwitz wurde die Stelle landesweit ausgeschrieben und ich habe mich darauf beworben. Dass ich jetzt den Zuschlag erhalten habe, freut mich sehr. Damit geht für mich ein Traum in Erfüllung“, sagt der 52-Jährige. Schon als Kind habe er Polizist werden wollen. Wieske: „Auch nach 30 Jahren im Dienst habe ich diesen Berufswunsch nicht bereut. Ich bin mit Leib und Seele Polizeibeamter und habe Freude an meinen Beruf.“ Und für den musste das Privatleben so manches Mal zurückstehen. „Der Dienst steht für mich über dem Freizeitverhalten.“

Nach Elmshorn, Rellingen und Wedel ist Pinneberg das kleinste der vier Reviere im Kreis. Die 60 Polizisten sorgen in der Kreisstadt sowie den umliegenden Gemeinden Kummerfeld, Borstel-Hohenraden, Prisdorf und Appen für Recht und Ordnung. Der Dienstsitz ist an der Elmshorner Straße. Als einziger Außenposten ist die Ein-Mann-Station in Kummerfeld übrig geblieben. Organisatorische Änderungen wird es auch mit dem neuen Mann an der Spitze nicht geben.

„Der Beruf hat sich in den vergangenen 30 Jahren verändert“, bilanziert der 52-Jährige. Das liege insbesondere an der veränderten Gesellschaft. „Bei einigen ist der Respekt vor dem Polizisten verloren gegangen.“ Der Beruf sei herausfordernder geworden. Eine Herausforderung ist es für Wieske auch, mit der veränderten Personalstruktur im Pinneberger Revier umzugehen. „Wir haben inzwischen hier im Revier viele junge Kollegen und nur noch wenige Altgediente.“

Wie gut, dass der neue Chef ein alter Hase ist und sich im Pinneberger Revier bestens auskennt. An der Elmshorner Straße ist auch das Zentralgewahrsam angesiedelt, das ebenfalls für die Reviere in Wedel und Rellingen zuständig ist. „Wir haben 500 bis 600 Gäste pro Jahr, viele davon kommen in erheblich alkoholisiertem Zustand hier an. Das ist für die Kollegen auch eine große Herausforderung.“ Wer künftig in der Kreisstadt als Revierführungsbeamter die stellvertretende Leitung übernimmt, ist noch offen. „Die Stelle wurde landesweit ausgeschrieben und wird so schnell wie möglich nachbesetzt“, sagt Matthias Wieske.

Als gebürtiger Fehmarner zieht es Pinnebergs neuen Polizeichef so oft es geht zu langen Spaziergängen ans Meer. Natürlich in Begleitung seiner Frau und der beiden Kinder. Neben der Leidenschaft fürs Wasser hält Wieske auch einer weiteren Liebe aus der Kindheit bis heute die Treue: „Ich bin Fußballfan und Anhänger von Schalke04. Wenn die ein Spiel verlieren, leide ich mit, obwohl ich ein eher gemäßigter Fan bin.“ Der neue Revierleiter gibt als weitere Hobbys Laufen und Gartenarbeit an.