Wo hört Schenefeld auf und wo fängt Hamburg an?

Schenefeld. Dieser Frage gehen die Mitarbeiter im Schenefelder Rathaus intensiv auf den Grund. Hier ist man sich derzeit unsicher, wo die Stadtgrenze verläuft und wem der Kreisverkehr an Swattenweg und Friedrich-Ebert-Allee gehört. Anlass für die Grenzforschung sind zwei Wahlplakate der AfD. Die stellte Mitglied Karina Weber, die zur Hamburger Bürgerschaftswahl antritt, am Wochenende mitten im besagten Kreisverkehr auf. Am Dienstag waren sie verschwunden, die Stadt ließ sie entfernen. Weber droht jetzt ein Bußgeld wegen des Aufstellens nicht genehmigter Wahlplakate auf Schenefelder Hoheitsgebiet.

„Das ist ein Schildbürgerstreich“, ärgert sich Weber. Sie habe klären wollen, ob sie die Plakate aufstellen dürfe. Das Rathaus sei am Wochenende nicht besetzt gewesen, die Polizei konnte nicht helfen. Auf einer Karte im Internet habe es gewirkt, als gehöre der Kreisel zu Hamburg. Als sie am Dienstagmorgen in der Verwaltung anrief, konnte man ihr die Frage nicht gleich beantworten. Erst einen Anruf später habe man ihr drei Stunden Zeit gegeben, das Plakat zu entfernen. Doch nach einer Stunde war es ohne Webers Mitwirken weg, die Bußgeldandrohung dafür da.

Ordnungsamtschef Axel Hedergott erklärt das mit einer Anzeige eines Schenefelders von Sonnabend. Darauf habe man unabhängig von Webers Anfrage reagiert. Hedergott: „Wir prüfen noch einmal, wie die Stadtgrenze verläuft. Wenn wir uns geirrt haben sollten, hat sich das Bußgeld erledigt. Ansonsten sind vor dem Gesetz alle gleich.“ Die Stadtverwaltung hatte zuvor der NPD für 20 Wahlplakate auf Schenefelder Gebiet ein Bußgeld von 2000 Euro aufgebrummt.