Freie Gemeinschaftsschule Quickborn und Johanniter-Grundschule wollen Bürogebäude nutzen. Neubau ist geplant

Quickborn. Die Freie Gemeinschaftsschule Quickborn, die erst in diesem Schuljahr im Containerdorf der Johanniter-Grundschule gestartet ist, geht jetzt in die Offensive. So sei ein benachbartes, derzeitiges Bürogebäude angemietet worden, in das beide Schulen bis zum Sommer umziehen sollen, kündigt Elmar Süß von der Trägergesellschaft der Gemeinschaftsschule an, der Anerkannten Schulgesellschaft (ASG) aus Sachsen.

Das Gebäude müsse bis dahin noch schulgerecht umgebaut werden, so Süß. Doch auch dieses Objekt könne nur eine Übergangslösung sein. Deshalb sei parallel ein Neubau auf einer einen Hektar großen Freifläche direkt am Kreisel des Justus-von-Liebig-Ringes geplant. Der Neubau soll laut Süß bereits zum Schuljahr 2016/17 zur Verfügung stehen. Dies sei ein sportlicher Zeitplan, das weiß auch der ASG-Geschäftsführer. „Aber wir ziehen das jetzt durch und werden das Projekt mit Sicherheit umsetzen“, sagt er. Er wolle den Eltern signalisieren, dass die Schulplanung für ihre Kinder eine langfristige Perspektive habe.

Die Eile ist geboten. Denn im Sommer dieses Jahres läuft die Genehmigung für den Schulunterricht in den Baucontainern gegenüber der früheren Schokoladenfabrik definitiv aus. Darum sei jetzt das Bürogebäude am Justus-von-Liebig-Ring 7-9 angemietet worden, so Süß. Es soll nun zeitnah als Schulgebäude umgewidmet werden. In der kommenden Woche werde der Schulträger einen Bauantrag bei der Kreisbehörde stellen. Denn an dem Gebäude sind einige Umbauarbeiten notwendig. So müssen die sanitären Einrichtungen kindgerecht sein, die sehr weitreichenden Brandschutzauflagen erfüllt, Parkplätze nachgewiesen und ein Schulhof eingerichtet werden.

Dass dies alles sich kurzfristig realisieren lässt, daran hegt Investor Süß keinerlei Zweifel. „Wir werden das schnell umsetzen. Wir kennen uns damit aus.“ Eine eigene Bauarbeiterkolonne stünde bereit, sagt der Leiter der privaten Schulgesellschaft, die nach eigenen Angaben in vier Bundesländern 16 Schulen mit 3000 Schülern und 1300 Lehrern betreibt.

In das Quickborner Schulgebäude sollen bis zum Sommer die 65 Grundschüler und die zurzeit erst sieben Gemeinschaftsschüler umziehen. Die Johanniter, die die Grundschule führen, haben laut Süß dafür die Schulgesellschaft Quickborn gegründet, mit der die freie Gemeinschaftsschule einen Kooperationsvertrag geschlossen hat. Beide Schulen hätten denselben Leiter. Die Grundschule werde später in Freie Grundschule umbenannt. Ein entsprechender Antrag sei bereits beim Land gestellt, bestätigt Johanniter-Sprecherin Maria Egleder. Sekretariat, Organisation, Werbung und Kommunikation sollen dann für beide Schulen zusammengeführt werden.

Der Neubau soll parallel angegangen werden. Auf der freien Fläche am Kreisel soll in drei Bauabschnitten ein drei- bis viergeschossiges Schulgebäude mit 30 Unterrichtsräumen für 600 Schüler entstehen. Neun Millionen Euro würden in den Neubau investiert, so Süß. Geplant sei, im Laufe der Zeit eine dreizügige Gemeinschaftsschule aufzubauen, in der die Schüler auch die Hochschulreife erwerben können.

Es soll einen offenen Ganztagsbetrieb bis zum zehnten Jahrgang geben und zweisprachig unterrichtet werden. Auch eine polytechnische berufs- und studienorientierte Ausbildung der Schüler mit dem Schwerpunkt Kommunikationstechnologien soll angeboten werden. Das Schulgeld betrage zwischen 150 und 170 Euro pro Monat. Von Sommer dieses Jahres an sollen jeweils zwei fünfte und sechste Klassen mit jeweils 24 Schülern in der Gemeinschaftsschule unterrichtet werden. Süß hofft auf zahlreiche Anmeldungen.

Für die baurechtlichen Voraussetzungen benötigt der Schulträger die Zustimmung der städtischen Gremien sowie der Kreisbauaufsicht. Die Verwaltung werde das Projekt unterstützend begleiten, sagt Bürgermeister Thomas Köppl. Allerdings müsse sich der Investor den üblichen Genehmigungsverfahren unterziehen. Auf jeden Fall sei eine Vorhaben bezogene Planung erforderlich, deren Kosten der Bauträger zu tragen habe, betont der Verwaltungschef. „Das ist ein Gewerbebetrieb, auch wenn er einen guten Zweck erfüllt. Aber es wird dafür keine öffentliche Förderung geben. Wir haben genug zu tun mit unseren eigenen Schulen.“