Im September 2013 wurde bekannt, dass die Grundschule Ellerhoop von der Schließung bedroht ist. Um den Erhalt zu sichern, wurde sogar eine Bürgerinitiative mit mehr als 40 Aktiven gegründet.

Ellerhoop. Die Bürgermeisterin von Ellerhoop, Wiebke Uhl, erklärt im Interview die Hintergründe.

Hamburger Abendblatt:

Warum sollte die Grundschule geschlossen werden?

Uhl:

Da wir seit einigen Jahren weniger als 80 Schüler hatten, waren wir eine Außenstelle der Grundschule Hemdingen. Die Hemdinger Schulgemeinschaft reichte 2013 aufgrund der niedrigen Schülerzahlen die Kündigung der Schulkooperation ein, um die eigene Schule nicht zu gefährden. Die Leitung hatte Angst, dass zu viele Lehrer nach Ellerhoop gehen müssten und an der eigenen Institution kein normaler Unterricht mehr stattfinden könnte.

Welche Möglichkeiten wurden untersucht, um die Grundschule vor der Schließung zu bewahren?

Die Bürgerinitiative versuchte mit landesweiten Anzeigen in Zeitungen eine Schule zu finden, die die Grundschule Ellerhoop als Außenstelle aufnimmt. Danach wurden die umliegenden Schulen, zum Beispiel eine Tornescher Schule und die Leibniz-Privatschule in Elmshorn, gefragt. Da die Bedingungen nicht ideal waren, wurde überlegt, ob eine Barmstedter Schule infrage käme. Insbesondere Herr Pöpping, der Schulleiter der Grund- und Gemeinschaftsschule (GGS) Barmstedt, war daran interessiert, kleine Schulen zu erhalten. Nachdem das Land das Vorhaben genehmigt hatte, wurde die Grundschule Ellerhoop eine Außenstelle der GGS Barmstedt. Positiv haben sich sicher die Aktionen der Bürgerinitiative ausgewirkt, zum Beispiel ein großes Plakat, das man von der B5 aus sehen konnte.

Wie ist denn die momentane Lage?

Es gibt zwei unterrichtsverstärkende Kräfte, welche jeweils acht Stunden in der Woche flexibel eingesetzt werden, damit die Barmstedter Schule keine Lehrer nach Ellerhoop schicken muss. Außerdem wird eine Klassenfahrt zusammen mit der GGS gemacht. Das Verhältnis der beiden Schulen ist sehr gut. Da die Schüleranzahl von 30 auf mindestens 40 erhöht werden muss, wird versucht mit innovativem Unterricht und Betreuungszeiten von sieben bis bis 17 Uhr die Schule für Grundschulkinder attraktiv zu machen.

Wie wichtig ist der Erhalt der Grundschule für das Dorf Ellerhoop?

Die Grundschule ist für das soziale Gefüge enorm wichtig. Auch für Vereine wie den MTV Ellerhoop und den Kindergarten war der Erhalt sehr wichtig.

Daniel Mehlen, Klasse 9c, Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Gymnasium Barmstedt