Richtfest für Halstenbeks Schulgebäude. Bis September werden 21 Millionen Euro verbaut

Halstenbek. Der Unterstufenchor des Wolfgang-Borchert-Gymnasiums sang Andreas Bouranis „Ein Hoch auf uns“. Ein Hoch auf Hochtief – das hätten die Schüler auch anstimmen können. Denn der Baukonzern hat innerhalb von nur neun Monaten den Rohbau des 21 Millionen Euro teuren Schulneubaus in Halstenbek fertiggestellt. Am Freitag kamen mehr als 100 Gäste zum Richtfest an den Bickbargen und staunten darüber, wie weit das Vorhaben schon gediehen ist. Für den traditionellen Richtspruch sorgte Polier Heinrich Seehusen.

Martin Kalkmann, Leiter der Niederlassung Hamburg von Hochtief Building, erinnerte daran, dass die Vertragsunterzeichnung zwischen dem Baukonzern und der Gemeinde für das Projekt in öffentlich-privater Partnerschaft (ÖPP) erst am 31. Januar 2014 erfolgte.

„Zu diesem Zeitpunkt konnten wir nicht ganz sicher sein, dass es mit dem Richtfest so schnell geht“, so Kalkmann. Der bisher sehr milde Winter habe aber einen zügigen Baufortschritt ermöglicht. „Rohbau und Dach sind fertig, wir haben große Teile der Fassade drin. Das Gebäude ist wetter- und regenfest, jetzt kann der Innenausbau beginnen.“ Der Hochtief-Regionalchef lobte ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde, die den reibungslosen Ablauf begünstigt habe.

Und Halstenbeks Bürgervorsteher Otto Sajitz gab das Kompliment gern zurück. „Das ist die größte Hochbaumaßnahme, die wir als Gemeinde bisher gestemmt haben. Und sie macht riesige Freude.“ Sajitz bedankte sich auch beim Kreis, der durch Landrat Oliver Stolz auf der Feier vertreten wurde, für die finanzielle Unterstützung des Neubauprojektes. „Der Kreis gibt acht Millionen Euro und wir übernehmen dann die sanierte Turnhalle.“ Die Schüler könnten sich auf den Neubau freuen, meinte Sajitz. Er tue das auch: „Da ist auch ein gewisser Eigennutz dabei. Schließlich habe ich in sechs Jahren fünf schulpflichtige Kinder.“

Die Bauleitung des Projektes, so betonte Hochtief-Niederlassungsleiter Kalkmann, liege zu 60 Prozent in Frauenhand. Hauptverantwortlich ist Bauleiterin Birgit Meise. Sie zog am Rand der Veranstaltung ein sehr positives Zwischenfazit zum Projektverlauf. „Wir liegen sehr gut im Zeitplan.“

Demnach könnten die 1000 Schüler und ihre 100 Lehrer den Neubau möglicherweise schon nach den Sommerferien beziehen. Offiziell vertraglich vereinbart ist eine Übergabe an die Gemeinde für September. Der Neubau auf dem ehemaligen Parkplatz des Gymnasiums umfasst eine Bruttogeschossfläche von 11.600 Quadratmetern. Das dreistöckige Gebäude, das in Teilen um ein Staffelgeschoss ergänzt wird, beinhaltet 35 Klassen- und 15 Fachräume, außerdem eine Aula mit 500 Plätzen, eine großzügige Mensa/Caféteria und zwei Schulhöfe. Integriert ist die Zweigstelle der Gemeindebücherei Halstenbek-Krupunder.

Wenn die Schule bezugsfertig ist, folgt der Abriss des alten, mit Asbest belasteten Gebäudes aus den 70er-Jahren. Dort entsteht im Anschluss der neue Schulparkplatz. Die bisherige Sporthalle bleibt erhalten und wird ebenso wie das Blockheizkraftwerk in den Neubau integriert, für den GRS Reimer Architekten aus Elmshorn verantwortlich zeichnen. Wie bei vielen ÖPP-Projekten von Hochtief zuvor werden auch in Halstenbek zahlreiche Aufträge an kleine und mittelständische Unternehmen vergeben.

Zusätzlich zu den Baukosten zahlt die Gemeinde Hochtief weitere zehn Millionen Euro für den Betrieb der Schule. Der Vertrag läuft bis 2033. Das gesamte Vertragsvolumen des Projektes beläuft sich damit auf 31 Millionen Euro. Die Gemeinde überweist den Betrag in jährlichen Raten. Nach Ablauf der Vertragszeit geht das Gebäude in den Besitz der Gemeinde über. Zeitgleich laufen auch die ÖPP-Verträge für die Sporthalle an der Feldstraße und die Grund- und Gemeinschaftsschule an der Bek aus.